In Memoriam
PROF. DR. - ING. habil.
CLAUS MEIER
Architekt SRL, BayAK
Nürnberg





Die U-Wert Ideologie – Reaktionen der Fanatiker-Riege

 Die Erkenntnis nach Karl Raimund Popper, nicht das Richtige könne bewiesen, sondern nur das Falsche widerlegt werden, führt – und zwar zu allen Zeiten - zu psychologisch zwar verständlichen, doch der Sache nicht dienenden Reaktionen. In [16] heißt es: 
  • Wird eine These widerlegt, erfolgt sofort eine gemeinschaftlich organisierte Diffamierungskampagne, die auch vor Beleidigungen nicht zurückschreckt. Zu viele sind mit dem Irrtum verstrickt. 
  • Eilfertig werden Argumente zusammengetragen, die mit dem Gegenstand der Kritik wenig gemein haben. Man weicht auf Nebenkriegsschauplätze aus, um mit viel Getöse abzulenken.
  • Allgemeine, unverbindliche und nichtssagende Erklärungen und Erläuterungen deuten auf Argumentationsschwächen und Begründungsschwierigkeiten hin. Es wird oft argumentativ ausgewichen, um den Sachverhalt  mehr zu vernebeln und zu verschleiern als zu klären. 
  • Es wird nur "deklariert", "entschieden zurückgewiesen" und "widersprochen", nicht aber im wissenschaftlichen Sinne widerlegt. Dieses Lamentieren aber ist Zeichen der argumentativen Schwäche, man steht auf tönernen Füßen. 
  • Man beruft sich auf "allgemein anerkannte" Gesetze, Normen und Verordnungen, die die "Richtigkeit" beweisen sollen. Diese "Ersatzbeweise" kommen jedoch meist erst durch Initiativen dieser Thesenverkünder zustande, sind also gezielte Machwerke, um all die technischen Fragwürdigkeiten zu zementieren. Falsches wird jedoch nicht richtig, wenn es in Gesetzen, Normen und Verordnungen verankert wird. 
  • Auch muß die Interessenlage der "falschen Propheten" beachtet und berücksichtigt werden, die sich nicht immer mit den Interessen der Kunden, die die ganze Wahrheit erfahren wollen, decken muß. Meist spielen monetäre Vorteile ein Rolle; auch Prestigeverlust und Blamage sind Triebfedern permanenter Aufgeregtheit und wilden Gestikulierens. 
  • Äußerst fatal wirkt der Versuch, Heerscharen von "Experten" als Kronzeugen zu benennen. Eine Mehrheitsmeinung beweist jedoch noch lange nicht die Richtigkeit, sondern entweder nur die Einfalt oder die Käuflichkeit der "Experten". Gleichgeschaltete Meinungen bilden heute doch den Grundstock allgemeiner Verdummung. Hier gilt der Satz von Bertrand Russel: "Selbst wenn alle Fachleute einer Meinung sind, können sie sehr wohl im Irrtum sein". 
Gotthold Ephraim Lessing sagt: "Der die Wahrheit sucht, darf nicht die Stimmen zählen" und Karl Steinbuch stellt sehr richtig fest [26]: "Unfähigkeit und Intoleranz sind Schwestern". 

Somit steht der ehrlich Bemühte schon vor einer scheinbar unüberwindlichen Phalanx des Machtmißbrauches. Die Riege der fanatischen U-Wert-Ideologen (gilt auch für Aktionisten in anderen Bereichen) kann grob in drei Gruppen eingeteilt werden:

a)    Handlanger der Wirtschaft,
b)    Gauner und Scharlatane,
c)    einfältige Besserwisser. 

Auch eine Kombination von a) – b) sowie a) – c) kommt vor. 

Auf diesem Sektor agiert auch Dipl.-Phys. Jochen Ebel aus Borkheide in Brandenburg. In der Medienlandschaft tummelt er sich offensichtlich recht gern, auch zum aktuellen Bauen äußert er sich. Allerdings bedient er sich in altbewährter Manier "bewährter" Techniken: Er verwirrt mehr, als er klärt. Dabei wird diskreditiert, beleidigt und verleumdet. Er hält es sogar für angebracht, bisher unwiderlegte bautechnische Aussagen anzuzweifeln. Somit gehört er mehr zur Kategorie c). 

Von seinen voraussetzenden Irrtümern rückt er nicht ab, in unterschiedlichen Abhandlungen macht er Aussagen, die durchweg sich den allgemeinen Irrtümern der etablierten Bauphysik anschließen. Auch seine Schlußfolgerungen lassen zu wünschen übrig, seine "Entgegnungen" sind oft erheiternd. 

Es werden einige Beispiele aufgegriffen und kommentiert (Ebel-Aussagen kursiv), die auch durchaus von "anderer" Seite immer wieder vorgebracht werden – man hört stets dieselben “Gegenargumente". Beispiele hierzu gibt es zur Genüge. Deshalb wird es notwendig, diese verzweifelten Ebel-Argumentationsversuche hier einmal generell zu widerlegen:

Auf meine Veröffentlichung [17] hat er an die Redaktion geschrieben und dabei neben einigen fehlerhaften Begriffsbezeichnungen folgendes gesagt:
1. "Der U-Wert wird erst dann unsinnig, wenn die linearen Verhältnisse verlassen werden: feuchte Mauern mit Phasenübergang Wasser – Eis, starke Erwärmung (Sommer), daß die Heizung negative Wärme (Kühlung) abgeben muß oder bei sehr langen strengen Kälteperioden den Anforderungen nicht mehr genügt". 
Die linearen Verhältnisse werden bei einer speicherfähigen Wand immer verlassen – die Temperaturverteilung verläuft kurvenförmig. Entscheidend hierfür ist vor allem die Erwärmung der Außenoberfläche durch die Sonne, aber nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Dagegen sind Phasenübergang Wasser, Kühlung durch Heizung oder eine unzureichende Dimensionierung der Heizungsanlage abwegig und/oder bedeutungslos. Insofern ist und bleibt der U-Wert, wie Herr Ebel sehr richtig schreibt, unsinnig. 

2. "Die Frage der Kosten ... ist nicht mit Naturgesetzen zu behandeln". 
Zunächst einmal ist die Wirtschaftlichkeit einer "Energieeinsparmaßnahme" nach dem Energieeinsparungsgesetz unbedingt zwingend (EnEG § 5 (1) muß beachtet werden). Kann also die Unwirtschaftklichkeit nachgewiesen werden, dann wird gesetzwidrig gehandelt. Zum anderen folgt der U-Wert einer Hyperbelfunktion (Mathematik) und damit verhält sich die Effizienz proportional zum Quadrat des U-Wertes. Ein hohes Anforderungsniveau ist damit immer unwirtschaftlich. Geht man demgegenüber nun "naturgesetzlich" vor (instationäres Verhalten der Baustoffe), dann müssen effektive U-Werte, die die Masse und die Wärmekapazität mit berücksichtigen, verwendet werden. Damit reduzieren sich jedoch die "energetischen Verbesserungen" gegenüber der stationären Berechnung weiter und die Unwirtschaftlichkeit nimmt zu. 

 In diesem Zusammenhang wurde mir von Herrn Ebel die zehn Seiten lange mathematische Ableitung, die seine Auffassung vom U-Wert stützen sollte, ebenfalls zugefaxt. Dort heißt es unter anderem:

3. "Der Heizenergiebedarf hat einen großen Anteil an der schädlichen CO2-Emission". 
Herr Ebel geht also ebenfalls von der falschen These einer menschgemachten Klimakatastrophe aus, die soviel Unheil anrichtet. Daß dies falsch ist, kann mehrfach nachgelesen werden, u. a. in [1] und [18]. Er unterstützt damit den üblichen CO2-Meinungsterror. 

4.  "Bei konstanter Außentemperatur stellt sich nach genügend langer Zeit der stationäre Wärmestrom ein (30 cm Wand knapp 2 Tage), bei einer dickeren Wand werden die Zeiten länger". 
Dies stimmt, aber gerade dies ist der Grund, weswegen bei Temperatur- und Strahlungsveränderungen innerhalb einer 24stündigen Periode nie eine konstante Außentemperatur vorliegt, also nie der stationäre Zustand im Bauteil erreicht wird. Allerdings geht Herr Ebel fälschlicherweise davon aus, daß das "Monatsbilanzverfahren" in der EnEV diese "Einpendelungszeiten" weit übertrifft. Statistische Monatsmitteldaten der Randbedingungen und die instationären Zustände im Bauteil infolge der Tagesschwankungen von Temperatur und Solarstrahlung, die ja unmittelbar auf die speicherfähigen Wände einwirken und dort Energie abladen, haben miteinander absolut nichts zu tun. Dies ist der große Trugschluß, der jedoch ständig kolportiert wird (siehe auch Punkt 34). Logik scheint nicht besonders verbreitet zu sein, Sophistik dagegen ist Trumpf. 

5. "Meßdaten werden (bei seiner mathematischen Behandlung) im 24-h-Intervall registriert, es werden also hauptsächlich 24 h-Intervalle betrachtet". "Dies führt zu einer linearen Gleichung". 
Gerade bei einem 24 Stunden-Intervall umgeht man die innerhalb einer Tagesperiode auftretenden Temperatur- und Strahlungsschwankungen und die damit zusammenhängenden Solarenergiegewinne. Insofern sind diese "mathematischen Überlegungen" fehlerhaft und unnütz. Der Hinweis auf eine "lineare Gleichung" zeigt die unzulässige stationäre Vereinfachung des gesamten Gleichungssystems – da hilft auch nicht der Hinweis, ein "Legendresches Polynom" verwendet zu haben. 

Zwischenzeitlich schrieb Herr Ebel zu der Veröffentlichung [19] in der Bauzeitung  einen Leserbrief in Heft 7-8, S. 7. Daraus werden nur einige Passagen erwähnt:

6. "Die einzelnen Aussagen sind weitgehend richtig, aber da oft wesentliche weitere Fakten fehlen, wird die Gesamtaussage fraglich". 
Dieser Schluß ist unsinnig. Wenn die einzelnen Aussagen "weitgehend richtig" sind, dann ist doch alles im Lot. Welche "weiteren Fakten" meint der Herr Ebel eigentlich? – er soll sie benennen. Eher ist hier zu vermuten, daß er in notorischer Nörglertour stets an allem etwas auszusetzen hat (sollte er vielleicht am typischen Walter-Mitty-Komplex leiden). 

7. "Der k-Wert wird zwar im stationären Zustand definiert, gilt aber auch nichtstationär langzeitig". 
Das "nichtstationär" bezieht sich allein auf die Randbedingungen, also meist auf die beidseitigen Lufttemperaturen, die jedoch das instationäre Verhalten des Baustoffes überhaupt nicht berühren (siehe auch Punkt 34). Und was ist unter langzeitig zu verstehen? Hier liefert Prof. Gertis in [10] die Antwort, welche Zeitdauer hierfür infrage kommt. In [10] veröffentlicht er das Bild.13, das folgendes sehr deutlich zeigt:
a)    Erst bei der Zeit "unendlich" wird der stationäre Zustand erreicht und erst dann gilt die Wärmeleitfähigkeit 
b)    Für die Zeit davor muß vom instationären Zustand ausgegangen werden und hier gilt die Temperaturleitfähigkeit a. Diese enthält die Werte (Raumgewicht) und c (spezifische Wärmekapazität). 

Insofern schreibt Gertis in [10] auch sehr richtig: "Der instationäre Aufheizvorgang ist von der Temperaturleitfähigkeit geprägt, der stationäre Endzustand hingegen von der Wärmeleitfähigkeit". Da in Realität infolge des externen Solarenergieeintrages ständig Aufheiz- und Abkühlungsvorgänge vorliegen und wir uns im periodischen Zeitrahmen von 24 Stunden bewegen, muß deshalb stets der instationäre Zustand berücksichtigt werden. Dann aber gilt die Temperaturleitfähigkeit a, aber auch das Speichervermögen Qs und der Wärmeeindringkoeffizient b. [20]. Damit aber hat bei speicherfähigem Material der U-Wert ausgedient; die Wärmekapazität c sucht man bei U-Wert ja vergebens.

8.    "Um das thermische Ungleichgewicht (Lufttemperatur kleiner als Wandtemperatur) aufrecht zu erhalten, muß immer Wärme abgeführt werden – z. B. durch Lüften". 
Diese Temperatur-Konstellation (Wand wärmer als Luft) tritt nur bei einer Strahlungsheizung ein – und zwar ohne Abführen von Wärme durch Lüften – weil eben Strahlung keine Luft erwärmt. Aber dies ist offensichtlich dem Physiker Ebel unbekannt, er denkt statt dessen weiterhin in konvektiven Heizungskategorien.

9.    "Wie die Scheibenerwärmung geschieht (Strahlungsheizung, Lüftungsheizung usw.) ist nicht sehr wesentlich". 
Daß eine elektromagnetische Strahlung kein normales Glas durchdringt, scheint jedenfalls dem Physiker Ebel unbequem zu sein, sonst würde er diesen sehr entscheidenden Vorteil bei der Strahlungsheizung nicht in dieser Form versuchen zu bagatellisieren. 

10.    "Prof. Meier macht keinen Vorschlag , wie er bei einer belüfteten Konstruktion Wärmeverluste verhindern will. Bei einer undichten Konstruktion liegt der Luftwechseltausch über dem hygienisch erforderlichen Luftwechsel". 
Jetzt setzt er schon in völliger Unwissenheit die "belüftete" Konstruktion mit einer "undichten" Konstruktion gleich – Herr Ebel hat eben von Bautechnik keine Ahnung und sollte deshalb diesbezügliche Kommentare unterlassen. Schuster, bleib bei deinem Leisten. 

11.    "Wirtschaftlichkeit: Die Verringerung von Treibhausgasen ist auch mit in die Betrachtungen einzubeziehen". 
Das ist typisch: Da Wirtschaftlichkeit nicht nachzuweisen ist (siehe 2.), schwingt man den Umwelt-Knüppel. Dabei ist dies ein stumpfes Schwert (siehe 3.). 

 Viele Telefonate wurden geführt und e-Mails ausgetauscht – aber immer wieder mußte festgestellt werden, daß stichhaltige Argumente von Herrn Ebel nicht akzeptiert wurden. So habe ich Herrn Ebel am 06. 11. 2001 in Borkheide besucht, um vielleicht im direkten Gespräch die Sachlage zu klären. An diesem Tag schickte er mir früh um 8:30 Uhr dann noch ein Fax, zu dem folgendes zu sagen wäre: 

12.    "Daß die Aufsätze von Prof. Meier noch im Internet stehen (und deswegen Anlaß zur Diskussion geben) ist ein Skandal.
Ein Skandal ist es, daß ein Physiker, der bautechnisches Gebiet nicht zu beurteilen vermag, sich erdreistet, hier mitreden zu wollen. Aber Physiker scheinen eine besondere "Klasse" zu sein, denn auch der Physiker Feist glaubt, das Bauen befruchten zu können, indem er sich auf das stationäre Rechnen mit dem U-Wert sowie die DIN-Normen und Verordnungen stützt. Diese Art von "Beweisführung" jedoch klärt keine bautechnischen Sachverhalte. 

13.    "1999 hat Prof. Meier in der Bauzeitung 55 (2001), H. 5, S. 52-55 wieder seinen Unsinn geschrieben, meine Erwiderung steht in der Bauzeitung 55 (2001, H. 7-8, S. 7. Wenn er noch Fragen hat stehe ich zur Verfügung". 
Hier verweise ich auf die Punkte 6 -11. Allerdings lege ich keinen Wert darauf, ihm Fragen zu stellen. Nur eine einzige Frage wäre zu beantworten: "Woher nimmt er die Unverfrorenheit, mit einem derartigen Kauderwelsch von "Diskussionsbeiträgen" aufzuwarten?" 

14.    "Prof. Meier interpretiert in seiner Form der Wärmeleitungsgleichung seinen Term E vollkommen falsch. Dieser Term beschreibt Vorgänge im Innern des Bauteils, wie z. B. die innere Erwärmung von Fleisch in der Mikrowelle. Im Zusammenhang mit der Solarstrahlung ist dieser Term 0 (daß eine Außenwand mit Mikrowelle erwärmt wird geschieht höchstens bei Untersuchungen oder Mauerwerkstrockenlegung)". 
Mit diesem Term E wird einzig und allein die Solarenergie beschrieben, die ja nun wirklich nicht im Innern des Bauteils angesiedelt ist – allerdings bewirkt sie Temperaturveränderungen im Innern des Bauteils. Außerdem ist analog zum Term E in [3] von "Ergiebigkeit von Wärmequellen" und in [15] von "inneren Wärmequellen" die Rede. Darunter sind nach DIN EN 832 Wärmeabgabe durch Bewohner, Wärmeabgabe von Geräten und Beleuchtungseinrichtungen und die Nettowärmegewinne durch die Brauchwasserverteilung und Abwassersysteme zu verstehen – also Wärmequellen, die außerhalb der Konstruktion auftreten – wie eben auch die Sonne von außen. Es ist einfach absurd, hier eine "innere" Erwärmung" analog des Fleisches in der Mikrowelle zu vermuten. Außerdem: Die Sonne ist keine Mikrowelle; die Wellenlänge der Mikrowelle liegt etwa im Dezimeterbereich ( ca. 105 µm), dagegen die Solarstrahlung bei ca. 0,12 bis 6 µm und die Temperaturstrahlung bei ca. 3 bis 50 µm. Wärmestrahlung erwärmt nur feste und flüssige Körper, aber keine Luft, also auch nicht die Außenluft. Sie erwärmt direkt die Außenwand. Anerkennung allerdings verdient die Aussage, daß der Term der Solarstrahlung Null ist. Gerade dies wird in [16] ja ausgesagt: beim U-Wert wird die Sonne nicht berücksichtigt.

15.    "Die Sonne kann nicht berücksichtigt werden, denn auch an einem kalten Tag ist es möglich, daß die Sonne nicht scheint". 
Eine solch alberne Begründung ist schon typisch für Herrn Ebel - ist es Naivität oder Dreistigkeit? Die Sonne muß nicht unbedingt scheinen, um energetisch genutzt zu werden, denn die Wärmeleistung einer diffusen Strahlung erreicht etwa 40% der direkten Strahlung. Die in den Verordnungen zugestandenen Solargewinne eines Nordfensters sind Herrn Ebel offensichtlich unbekannt. 

16.    "In die Berechnung der Gesamtkosten gehen natürlich die unbekannten zukünftigen Energiepreise und Zinskonditionen ein, damit wird eine Orientierung auf das Kostenmi-nimum zum Vabanquespiel". 
Hier unterliegt er ebenfalls dem allgemein verbreiteten Irrtum zu glauben, daß das "Kostenminimum" etwas mit Wirtschaftlichkeit zu tun hat. Dem aber ist nicht so. Bei der Kostenminimierung kann der stets vorhandene "konstante" Teil unendlich groß sein und damit die Unwirtschaftlichkeit begründen, die Lage des Kostenminimums jedoch wird dadurch nicht verändert [16]. Aber Begriffsverwirrungen scheinen in der Bauphysikszene üblich zu sein.

    Eine Veranstaltung bei der Firma Olfry, bei der mit Prof. Fehrenberg zusammen über das Thema "Dämmen wir uns in die Sackgasse?" referiert wurde, nimmt Herr Ebel wiederum zum Anlaß, an die Firma eine e-Mail zu schicken. Hierzu einige Erläuterungen:

17.    "Prof. Meiers Engagement für die Beseitigung der Schimmelphänomene ist ja prinzipiell sehr lobenswert, aber da seine Diagnosen größtenteils falsch sind, trifft das auch auf fast alle Therapievorschläge zu". 
Dies ist das typische Gerede, das immer dann erfolgt, wenn keine Gegenargumente gefunden werden. Soll er doch eine einzige Fehldiagnose oder einen einzigen falschen Therapievorschlag aufzeigen - doch das geschieht nicht. Hier wird nur verleumdet, diffamiert und verunglimpft – offensichtlich das übliche Mittel, kritische Stimmen mundtot machen zu wollen, er befindet sich da in guter Gesellschaft. 

18.    "Da die Thesen von Prof. Meier und seiner Gruppe (fast nur noch Konrad Fischer und Paul Bossert) praktisch nur in Publikationen der Ziegelindustrie veröffentlicht werden, hat diese Gruppe die Bezeichnung Ziegelphysiker erhalten". 
An diesem Satz stimmt wirklich nichts. Die "Gruppe" umfaßt alle mitdenkenden Fachleute, die diesen Meinungsterror der Bauphysik ablehnen – und sie werden immer mehr. Langsam reift die Vorstellung, daß hier viel manipuliert wird. Auch der "Kunde" hat mittlerweile begriffen, daß er desinformiert wird. Der Begriff "Ziegelphysik" stammt von Güldenpfennig, der den Versuch unternahm, mit diesem Begriff damalige Bemühungen der Ziegelindustrie, wegen der Speicherfähigkeit des Ziegels sich dem U-Wert-Denken zu entziehen, ins Lächerliche zu ziehen. Der Herr Ebel hört davon - und greift dies, naiv und unwissend wie er ist, sofort auf. Heute allerdings gebärdet sich die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel in der Person des Herrn Gierga (ein Gertis-Mann) als Hauptkritiker dieser "Ziegelphysiker". Insofern sind meine Kontakte zum Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie, die früher bestanden, heute nicht mehr möglich. Dabei will die "Ziegelphysik" nichts anderes, als daß nun endlich nicht mehr falsch gerechnet wird. Aber wir leben in einer Zeit, in der sich jeder dem U-Wert-Dogma zu unterwerfen hat. Die Unfolgsamen werden dann entsprechend abgestraft – und verleumdet. Ist das die grundgesetzlich verankerte Demokratie?

19.    "Der Begriff Hohlraumstrahlung betrifft nicht die Strahlung im Hohlraum, sondern die Strahlung, die aus einem Hohlraum heraustritt (1. Fehler)". 
Dies ist der Versuch, mit Sophismen beeindrucken zu wollen. Strahlung, die durch ein Loch aus dem Hohlraum heraustritt, um gemessen zu werden, wird doch von der Wandung im Hohlraum abgestrahlt, liegt also im Hohlraum vor. Dies zeigt recht deutlich das verwirrte Denken des Herrn Ebel. Heizungstechnisch ist anzumerken, daß eine Strahlungsheizung in einem Zimmer wie eine Hohlraumstrahlung zu behandeln ist – also analog ganz dem Experiment von Max Planck im Hohlraumzylinder. 

20.    "Prof. Meier nimmt den ersten Fehler, um zu beweisen, daß der Druckfehler in Meyers Lexikon kein Druckfehler wäre (2. Fehler)". 
Was hat die Hohlraumstrahlung im oder aus dem Hohlraum zu tun mit der Planckschen Strahlungsformel in Meyers Lexikon, die den Faktor 2 zeigt? Daß es sich um keinen Druckfehler handelt, zeigt die Wiensche Strahlungsformel in Meyers Lexikon, die ebenfalls den Faktor 2 enthält. Die Parole eines "Druckfehlers" ist deshalb reines Wunschdenken, läßt sich aber offensichtlich leicht verkaufen. Aber was wird nicht alles versucht, um Faktenwissen in Mißkredit zu bringen (siehe auch Punkt 39). 

    Ein Artikel zur Wärmedämmung [8] vom Haufe-Verlag wurde ebenfalls von Herrn Ebel in einer Abhandlung "Dämmung und Politik" kommentiert. 

21.    "Das Lichtenfelser Experiment und Prof. Fehrenbergs Tabelle beweisen entgegen den Behauptungen die Richtigkeit der Wärmedämmung". 
Wer die Ergebnisse und Daten kennt, schüttelt darüber nur ungläubig den Kopf. Diese Schlußfolgerung ist schizophren. Aussagen ins Gegenteil zu verkehren, das bedeutet den Abgesang einer technisch / wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Ist in unserer globalisierten Welt wirklich alles möglich? Der Verdacht liegt nahe, daß fundierte Aussagen, wenn sie nicht ins allgemeine Konzept passen, rigoros und brutal verbogen werden, um Geschäfte nicht zu gefährden. 

22.    "Algenbewuchs kann unschön aussehen – aber ein Schaden ist es nicht. Die Algen können mit algiziden Wirkstoffen verhindert werden". 
Hier wird der Standpunkt des Fachverbandes Wärmedämmverbundsysteme voll geteilt. Der Kunde bekommt Algen oder Algizide ans Haus geliefert – er hat bei einem Wärmedämmverbundsystem also die freie Wahl zwischen "Pest oder Cholera". 

23.    "Beim Lichtenfelser Experiment ist es eine Frechheit aus einer 10 min-Messung ohne weitere Begründung auf eine ganze Heizperiode zu schließen". 
An keiner Stelle ist dies gemacht worden. Die Aufgabe bestand allein darin nachzuweisen, daß bei Temperaturveränderungen Dämmstoffe hilflos sind, sie lassen die Temperaturerhöhungen durcheilen, während speicherfähige Stoffe temperaturstabilisierend wirken und auftretende Wärmeströme abspeichern können. Diese Fähigkeit ist als Temperatur-Amplituden-Verhältnis bekannt. Mit dem Lichtenfelser Experiment wurde an diese unterschiedlichen Fähigkeiten von Baustoffen erinnert, da bei der jetzigen Energiepsychose die materialbedingte Temperaturstabilität eines Raumes völlig vernachlässigt wird – man rennt ausschließlich dem U-Wert-Dogma hinterher.

24.    "Wenn 2 Wände mit gleichem U-Wert verglichen werden (z. B. eine dünne Dämmstoffwand mit einer dicken Betonwand), so haben beide den gleichen Transmissionswärmeverlust und die gleichen solaren Gewinne und belasten damit den Geldbeutel des Nutzers gleich".
Genau das stimmt nicht. Infolge der Speicherfähigkeit des Betons wird die absorbierte Sonnenenergie insgesamt vereinnahmt, verbleibt im Beton und kann in die "Energiebilanz" mit einbezogen werden – der Transmissionswärmeverlust ist demzufolge sehr gering. Die Dämmstoffwand dagegen kann von der absorbierten Sonnenenergie nur einen sehr geringen Teil abspeichern, demzufolge sieht die "Energiebilanz" ungünstiger aus. Wo bleibt der nicht eingespeicherte Rest der Sonnenenergie? Er eilt durch die Konstruktion und führt zum Barackenklima. Die obige Aussage von Herrn Ebel zeigt, daß er ganz im stationären U-Wert-Denken verhaftet ist. Stationäres Rechnen verschleiert bei Wahl gleicher U-Werte für unterschiedliche Materialien die unterschiedlichen Energiebilanzen, da Wärmespeicherkapazität und Masse nicht berücksichtigt werden. 

25.    "In Deutschland ist aber in der Heizperiode der solare Energiegewinn immer kleiner als der Transmissionswärmeverlust – sonst brauchten wir nicht zu heizen. Und damit spielt für die Heizkosten nur der U-Wert eine Rolle und nicht die Zeit, die die Wärme braucht um nach einer Temperaturänderung auf die andere Seite zu kommen". 
Der erste Satz stimmt; die Frage lautet nur: Wieviel kleiner ist der Energiegewinn gegenüber dem Transmissionswärmeverlust gemäß U-Wert. Und hier werden dann die effektiven U-Werte wirksam. Der zweite Satz ist deshalb konfus und absurd, wenn ausschließlich wieder der U-Wert ins Spiel gebracht wird (siehe Punkt 1). Außerdem: die Wärme, die auf die andere Seite kommt, das ist ja das Verheerende – es führt zum Barackenklima. Zusätzliche Kühlung und damit zusätzlicher Energieaufwand sind notwendig. 

26.     "nicht ein schimmelfreies Haus schimmelt, wenn es gedämmt wird, sondern ein verschimmeltes Haus wird schimmelfrei, wenn es gedämmt wird". 
Dieser Slogan ist überall zu hören, ist jedoch irreführend. Schimmel tritt stets nur dann auf, wenn die relative Feuchte im Innenraum zu hoch ist. Frühere Anforderungen lagen, um Schimmel zu vermeiden, bei U-Werten von 1,39 W/m²K. Eine U-Wert Verbesserung zur Vermeidung von Schimmel ist also nicht notwendig, die Ursache liegt bei der zu hohen Luftfeuchte. Außerdem: Bei einem Wärmedämmverbundsystem vermindert sich nicht, sondern erhöht sich die Schimmelgefahr infolge Verschärfung der Feuchteproblematik in der Außenwand. Die Sorptions- und Diffusionseigenschaften werden ungünstig beeinflußt. 

27.    "Die Energieeinsparungspolitik ist eine Politik zum Nutzen der Allgemeinheit (wie die Steuer), die leider auch für den einzelnen zur Belastung werden kann". 
Der "Nutzen für die Allgemeinheit" (worin liegt der?) lenkt nur vom Thema ab, denn die Kostenbelastung des einzelnen wird derart hoch, daß sie gegen das im EnEG geforderte Wirtschaftlichkeitsgebot verstößt. Die proklamierten Energieeinsparungsmaßnahmen nutzen nur den beteiligten Industrien, die damit ihre Umsätze auf Kosten der Verbraucher immens steigern können.

    Zu Altbau-Praxis-Seminaren, die zusammen mit Herrn Fischer durchgeführt wurden, bot sich der Herr Ebel nach Bekanntwerden ebenfalls als Referent an, damit "die Seminarteilnehmer nicht falsch informiert werden". Er gehe davon aus, daß der Veranstalter "daran interessiert ist, Wissen und kein Scheinwissen zu verbreiten". Er könne zwar am Seminar teilnehmen und sich im Diskussionsforum äußern, aber dafür seien ihm die Teilnahmegebühren zu schade. Zur Bekräftigung informierte Herr Ebel den Veranstalter über eine e-Mail folgenden Inhaltes: 

    "Ich habe vom Verband der Dämmstoffindustrie eine Dank-eMail erhalten. Zitat daraus: "Es geht um Ihr Script an den Haufe-Verlag, mit welchen Sie zu den Veröffentlichungen von Meier/Fischer Stellung nehmen. Endlich mal ein unabhängiger Wissenschaftler, der Klartext redet!" (die Punkte 21-27 behandeln dieses Skript). 
Bezeichnend ist, daß Herr Ebel gerade vom Dämmstoff-Verband gelobt wird und auf diese sehr fragwürdige Zustimmung offensichtlich auch noch sehr stolz ist. Deprimierend ist jedoch, daß der Dämmstoffverband auf Leute wie Herrn Ebel zurückgreift. In der Not frißt halt der Teufel Fliegen (armer Verband).

    Die penetrante Vorgehensweise von Herrn Ebel führte dazu, daß er vom Veranstalter Hausverbot erhielt. Nun meldete er sich zu der Veranstaltung am 18. 10. 2002 in Berlin unter falschem Namen an – und erschien treuherzig in der Gewißheit, den Veranstalter übertölpelt zu haben. In der Veranstaltung selbst gab er sich dann als der Herr Ebel aus. Wir haben ihn trotz dieser betrügerischen Vorgehensweise teilnehmen lassen. 

    Mittlerweile hat Herr Ebel zu [21] einen Artikel geschrieben [6]. Zu den darin enthaltenen Aussagen kann unter anderem folgendes festgestellt werden: 

28.    "Mit solchen Vorwürfen kann man zwar das Verständnis erschweren – aber nicht die Wahrheit widerlegen". 
Das Verständnis wird einzig und allein durch zusammenhangloses und nichtssagendes Gerede erschwert; die Wahrheit dagegen kann es sich leisten, sich kurz, klar und verständlich auszudrücken. Außerdem kann nach Karl Raimund Popper nur eine Falschaussage widerlegt werden – die Wahrheit kann nur verunglimpft werden. 

29.    "Der U-Wert ist nur für "Fachleute" ominös, die Meß-Probleme haben. Das zeigt sich auch beim Lichtenfelser Experiment". 
Beim sehr erfolgreichen Lichtenfelser Experiment [20] traten keine Meßprobleme auf. Sogar Prof. Gertis bestätigt dies in [10]: "Die Messung selbst dürfte deshalb im Rahmen der sonstigen Meßgenauigkeit sogar richtig sein". 

30.    "- denn die Solarstrahlung endet auf (Rand – bestenfalls in einer wenige mm dicken Randschicht) und nicht in der Mauer". Deswegen darf sie in der eigentlichen Wärmeleitungsgleichung nicht auftauchen". 
Diese Auffassung ist schlichtweg falsch und entspricht genau dem oft verwendeten, jedoch falschen Modell "Stationär mit Absorption", das die absorbierte Solarenergie ausschließlich der Außenlufterwärmung zuordnet, eine Wärmeleitung in die Mauer hinein jedoch ignoriert. Weil Solarstrahlung aber auch das Innere eines Ziegelsteins erwärmt, ist dies ein falscher Ansatz. Diese fehlerhafte Handhabung führt dann auch zum Ausschluß der Solarstrahlung in der Wärmeleitungsgleichung und damit zur fehlerhaften "mathematische Behandlung", die den Sachverhalt auf stationäre Verhältnisse zurückschraubt. Insofern sind die damit erzielten Ergebnisse unzutreffend. 

31.    "Die Richtigkeit der DIN-Formel ist auch bei schwankender Intensität für den Mittelwert anschaulich zu machen. Mathematisch bewiesen ist es sowieso schon". 
Die Verwendung der Summe der Einzelwerte oder die der Mittelwerte, beides führt beim stationären Rechnen immer zum gleichen Ergebnis – das ist simple Mathematik und schon längst bewiesen – das begreift jeder Oberschüler. Wenn Mittelwerte (z. B. die der Lufttemperaturen) verwendet werden, dann wird damit jedoch keinesfalls das instationäre Verhalten eines massiven Baustoffes mit seinem Speichervermögen berührt. Diese Analogie ist deshalb ein kapitaler Trugschluß. (siehe auch Punkt 4). 

32.    " – erst nach einem gewissen Zeitraum tp ist der Unterschied zum Endwert gering". 
Die Zeiträume tp kennzeichnen die Zeit, die ein Material benötigt, um zumindest annähernd den Beharrungszustand zu erreichen. Wie groß ist nun dieser gewisse Zeitraum? Hier wird auf Punkt 7 verwiesen. 

33.    "Wird die Zeitdauer tp unterschritten, so kann eine formale U-Wert-Rechnung große Abweichungen liefern, die das Ergebnis unbrauchbar macht". 
Das ist richtig. Da die Zeitdauer tp infolge des ständig wechselnden Solarenergieeintrages jedoch immer unterschritten wird, ergeben sich beim U-Wert auch immer unbrauchbare Ergebnisse. Wenn in den Rechenformeln weder die spezifische Wärmekapazität, noch das Raumgewicht des Materials enthalten sind, dann handelt es sich eben um Phantomrechnungen [17]. 

34.    "Wärmestrom als Funktion der Zeit – wobei tp (für ca. 20 cm dicke Wände): Ziegel 3 Tage, Beton 2,5 Tage, Polystyrol 1 bis 3,6 Tage, also klein gegenüber einem Monat (Monatsbilanz)". 
Es ist irreführend, das mit Monatsmitteldaten gefütterte Monatsbilanzverfahren anzuführen und dann treuherzig zu konstatieren, ein Monat würde die Zeiträume tp weit übertreffen. Temperaturveränderungen infolge Solarstrahlung auf der Außenoberfläche erfolgen stets im Tages-Rhythmus, insofern liegen die Zeiträume tp immer im instationären Bereich. Dies wird von Gertis in [10] durch Bild 13 auch eindrucksvoll untermauert (siehe Punkt 7). 

35.    "Den mittleren gemessenen solaren Bonus an Außenwänden beziffert ein Bericht der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel auf 4-6% für helle und 9-14% für dunkle Oberflächen". 
Die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel stützt sich, und das ist viel entscheidender als die angegebenen Prozentzahlen, die sowieso zu gering sind, auf Forschungsergebnisse, die bei der Solarabsorption die unbeschienene Nordwand günstiger ausweist (mit U = 0,55 W/m²K) als eine beschienene Südwand (mit U = 0,59 W/m²K) [13]. Hier müßte einmal die Forschungsmethodik untersucht werden, denn derart abstruse Ergebnisse sind recht wunderlich. Aber derartiger wissenschaftlicher Unfug wird nun von Herrn Ebel verteidigt. 

36.    "Vereinfachte Berechnungsverfahren (siehe DIN/EnEV) erweisen sich dagegen als richtig". 
Inwieweit ein Rechenverfahren als richtig anzusehen ist, wenn in der DIN EN 832 (Rechenanweisung für die EnEV) ein Beispiel im Anhang L präsentiert wird, das mit einer Streuung von ± 43,3% abschließt, mag der Leser entscheiden. Für einen verantwortungsvollen Ingenieur sind dies jedenfalls nicht zu akzeptierende Rechenergebnisse, als "richtig" können sie keineswegs angesehen werden. 

    Stellungnahme zur Rezension des Buches "Richtig bauen" [16] von Jochen Ebel. Hier fungiert der Herr Ebel als selbsternannter Rezensent, vom Verlag wurde er nicht autorisiert. Es ist schon eigenartig, daß er seine Buchkritik als "Rezension" bezeichnet (typisch egozentrische Selbstüberschätzung). Es kann sich höchstens um eine Meinungsäußerung handeln. 

    Wenn dieses Buch nicht nur Überraschung und Erstaunen, sondern bei vielen auch Entsetzen und Protest auslöste, so ist dies durchaus verständlich, denn es geht immerhin um die Kernfrage: "Wie beeinflußt die etablierte Bauphysik das gesamte Baugeschehen und wird dabei nicht auch mit gezinkten Karten gespielt?" Dies ist das Grundthema des Buches. Nun hält sich der Herr Ebel für berufen, diese Frage letztendlich im Sinne der etablierten Bauphysik zu beantworten und versucht deshalb, die Thesen des Buches auszuhebeln. Die Absicht, die Aussagen des Buches zu widerlegen, erinnert fatal an die Vorgehensweise in der Scholastik des Mittelalters; dort fand man besonders Gefallen an logischen Tüfteleien und Spitzfindigkeiten und an etymologischen Spielereien. Eine derartige Vorgehensweise ist heute jedoch nicht mehr angebracht. Oder muß etwa mangels stichhaltiger Argumente wieder in scholastischer Manier vorgegangen werden? 

37.    In der Ableitung zur Definition des U-Wertes wird der zeitabhängige Teil der Fourierschen Wärmeleitungsgleichung tatsächlich zu 0 gesetzt, in der allgemeinen instationären Betrachtung zur Gültigkeit des U-Wertes wird das nicht !!! gemacht". 
Es geht hier nur um die Definition des U-Wertes und wenn dabei die Gleichung Null gesetzt wird, so wird damit das bestätigt, was bereits im Buch steht. Um exakt bei der Mathematik zu bleiben: Aus der Laplace´schen Wärmeleitungsgleichung (Potentialgleichung), die durch Nullsetzung der allgemeinen Fourierschen Wärmeleitungsgleichung entsteht, wird der stationäre U-Wert abgeleitet. Folgende Termen in der allgemeinen Gleichung werden zu Null: 

a) die Differenz der Wärmestromdichten; man erhält damit im Bauteil eine konstante Wärmestromdichte, 
b) die externen Wärmequellen; man ignoriert somit die Solarenergie, 
c) die Speicherfähigkeit; die allerdings braucht man dann auch nicht mehr – es liegt ja bei konstanten Wärmestromdichten bereits der Beharrungszustand vor. 

Der U-Wert ist per Definition und mathematischer Ableitung für Speicherfähigkeit und Solarstrahlung nicht zuständig – siehe auch die Zitate aus [11] und [12], die am Ende dieser Stellungnahme nochmals genannt werden. 

    Wenn es nun um die allgemeine instationäre Betrachtung zur Gültigkeit des U-Wertes geht, dann wurde bereits in [9] und nun auch in [10] das Bild 5 gezeigt. Es enthält die für den Dämmwert  formulierte "2. Definition: instationär", die aus der Fourier-Gleichung abgeleitet sein soll und die nun erst diese U-Wert-Irritationen einer generellen Gültigkeit in die Welt gesetzt hat. 

Sie lautet:     in  m²K/W

Diese "2. Definition instationär" ist jedoch reines Wunschdenken und ein kapitaler Selbst-betrug der etablierten Bauphysikszene. Warum ist dies so? [22].

Die simple Gleichung  kann niemals den Beweis erbringen, daß der Wärmedurchlaßwiderstand  auch für instationäre Verhältnisse im Bauteil gilt - und doch ist diese Gleichung der Ausgangspunkt der "2. Definition instationär". 

Zähler und Nenner der rechten Seite können mit beliebigen, jedoch gleichen Faktoren belegt werden, ohne den Aussagewert zu ändern. Man wählte die Differenz mittlerer Innen- und Außentemperaturen und somit wird: .

Gemäß stationärer Definition ist die mittlere Wärmestromdichte .
Damit wird dann:   (eigentlich gelten hier die Oberflächentemperaturen). 

Dies ist die obige "2. Definition instationär", wie sie mit Bild 5 in [10] und nun auch wieder in [9] der Fachwelt vorgestellt wird. Was allerdings hier "aus der Fourier-Gleichung abgeleitet" sein soll, bleibt das große Geheimnis des Verfassers. Diese "2. Definition" ist eine kapitale semantische Täuschung. Elementare Mathematik und Logik entlarven diesen Schwindel auf recht einfache Art und Weise. Man jongliert mit stationären Definitionen und erklärt dann zum Schluß die allgemeine instationäre Gültigkeit des U-Wertes. Mit Wissenschaft hat dies nun wirklich nichts zu tun, denn für instationäre Verhältnisse im Bauteil müssen die Werte  und c berücksichtigt werden; das hat Gertis in [10] ja bekräftigt (siehe Punkt 7). Beide Werte jedoch fehlen sowohl bei dieser "Ableitung nach Fourier", als auch beim U-Wert. Damit aber gilt der U-Wert definitiv nicht für instationäre Verhältnisse im Bauteil.

38.    ", denn ein geringfügiger Mehraufwand zum Nutzen der Allgemeinheit ist zumutbar". Hier wird auf die Punkte 11 und 27 verwiesen.

39.    "Im Kapitel 5 (S. 67ff) verwendet der Autor immer noch den (vom Verlag eingestande-nen) Druckfehler in Meyers Lexikon. Der Fehler ist eine 2 zuviel in allen Strahlungsformeln". 
Der Fehler wurde vom Verlag nicht eingestanden, sondern es wurde per Brief beim Verlag angefragt, ob es sich vielleicht um einen Druckfehler handle. Dies konnte vom Verlag nicht eindeutig bestritten werden, keineswegs aber wurde der "Druckfehler" vom Verlag eingestanden. Immerhin wurde Meyers von Brockhaus übernommen und im Brockhaus fehlt bereits der Faktor 2. Soll hier eine späte "Anpassung" an bereits früher erfolgte "Manipulationen" erfolgen, denn in den einschlägigen "Fachbüchern" fehlt ebenfalls der Faktor 2. Es ist nicht auszuschließen, daß die Strahlungsformel mit dem Faktor 2 später korrigiert wurde und da in der Wissenschaft viel abgeschrieben wird, hat sich der fehlende Faktor 2 langsam etabliert. Im übrigen werden in den Grafiken immer die zwei Alternativen angeboten: die "Hohlraumstrahlung" (rechte Skala) mit dem Faktor 2 und die "Halbraumstrahlung" (linke Skala) ohne den Faktor 2. In der Praxis wird bei der Leistungsdimensionierung einer Strahlungsheizung die "Hohlraumstrahlung" angenommen, also mit dem Faktor 2 gerechnet. Die Praxis bestätigt also die Theorie – es funktioniert. (siehe auch Punkt 20).

40.    "Aber es sind noch mehr Fehler. S. 68 oben. Ohne Solarstrahlung würde die Erdboden-temperatur nicht nur 30 K niedriger ...
Das Diskutieren um "wahre Temperaturwerte" ist im Rahmen des Buches überflüssig. Außerdem werden die Quellen dieser Zahlen angegeben. Es geht hier doch nicht um exakte Temperaturangaben, sondern nur um den gewaltigen energetischen Einfluß der Sonne auf die Energiebilanzen der Erde. 

41.    "Die Erklärung der Entstehung der Quantenphysik ist nicht richtig". 
Die Quellen dieser Erläuterungen auf den Seiten 69/70 des Buches werden genannt. Diese rabulistische Besserwisserei und Nörgelei des Herrn Ebel entspricht keineswegs einem seriösen Gedankenaustausch. Man spürt die Verbissenheit, mit der hier Fehler gesucht werden. 

42.    "Beim Strahlungsaustausch (S 77 ff) ist bei Temperaturgleichheit der Nettostrom 0 und dann wird trotzdem polemisiert". 
Der Herr Ebel sollte genau lesen, was im Buch steht: "Bei der Leistungsberechnung einer Strahlfläche ... ". Wenn also bei Temperaturgleichheit der Strahlungsausgleich zu Null wird, dann wird in der praktizierenden Heiztechnik damit auch die Leistungsabgabe der Strahlfläche zu Null – und dies ist der große Irrtum in der Strahlungsheizungsbranche. Prüfberichte von Strahlungsheizungen geben die Leistung – wie bei der Konvektionsheizung – stets proportional zur Übertemperatur an, obgleich sich die Leistung nach Stefan/Boltzmann proportional zur vierten Potenz der absoluten Temperatur verhält. Dieser grandiose technisch-wissenschaftliche Fehler kursiert immer noch – und eine notwendige Korrektur dieses Fehlers ist nicht absehbar – die Branche wehrt sich vehement, diesen Denk-Fehler einzugestehen. 

43.    "Die bezweifelte Formel (5.4) (Seite 79) ist auch richtig unter der Annahme, daß ...". 
Die Formel für den Strahlungsausgleich ist nur richtig unter den Randbedingungen, die im Buch genannt werden – und diese treffen in Realität nicht zu. Die Formel ist deshalb für die Leistungsangabe einer Strahlungsheizung nicht anwendbar, für diesen Zweck ist sie sogar falsch (siehe Punkt 42). Die "Binom-Darstellung" lenkt nur ab und ist überflüssig. 

44.    "In Kapitel 5.2.2 (S. 84) ist sowohl die Schimmelgefahr bei Reduzierung der Luftwech-selrate als auch der höhere Transmissionswärmeverlust durch höhere Wandtemperatu-ren unerwähnt geblieben". 
Herr Ebel denkt immer nur in den alten Konstruktionskategorien stationär und konvektiv. Bei einer Strahlungsheizung kann kein Schimmel auftreten, da die Wand wärmer als die Luft ist. Die "höhere" Innenoberflächentemperatur wird durch die höhere Außenoberflächentemperatur infolge der Solarenergieabsorption überkompensiert. Ein höherer Wärmestrom entsteht dadurch nicht, im Gegenteil, der "stationäre" Wärmestrom wird durch die höhere Außenoberflächentemperatur gestoppt. 

45.    "Glas läßt zwar die Wärmestrahlung nicht durch, absorbiert sie aber, so daß sich das Glas aufheizt. Und damit kommt wieder der U-Wert ins Spiel (S. 85ff)". 
Neben der Absorption erfolgt auch Reflektion und ein geringer Teil Transmission. Infolge der Absorption stellen sich Temperaturen von ca. 19 °C ein. Die Glasfläche strahlt dann fast wie die 20 - 21°C warme Wand. Die Folge ist ein phantastisches Raumklima. Der U-Wert ist in diesem Falle zweitrangig, denn es handelt sich bei einer Strahlungsheizung verstärkt um Strahlungsvorgänge, die der Luftkonvektion physiologisch weit überlegen sind. 

46.    "Im Kapitel 5.4 (Thermografie, S. 87f) wird die Erwähnung des äußeren Wärmeübergangswiderstandes vergessen". 
Bei einer elektromagnetischen Strahlung ist die Einbeziehung eines Wärmeübergangswiderstandes zur Luft Unfug, denn eine Strahlung erwärmt keine Gase, Luft ist diatherm. Herr Ebel lebt in Denkkategorien einer Konvektionsheizung und zieht dann notgedrungen die falschen Schlüsse. Auch DIN-Normen enthalten diesen methodischen Fehler. 

47.    "Als Beispiel für den wesentlichen Einfluß der Speicherung beim Heizenergieverbrauch werden Energieverbrauchsmessungen herangezogen, ohne diese zu hinterfragen (S. 90ff)". 
Was soll nun dies wieder bedeuten. Wenn in der Literatur dafür Beispiele zu finden sind, dann können diese doch auch mit ihren Ergebnissen präsentiert werden. Und die Beispiele auf den Seiten 91 bis 95 in [16] sind überzeugend. Nun gibt es dagegen keine Argumente, also wird beanstandet, daß diese nicht "hinterfragt wurden" – einfach lächerlich. Dies ist bei unbequemen empirischen Aussagen typisch, man fragt mit allerlei Schnickschnack nach Hintergründen des Zustandekommens, um damit zu versuchen, überzeugende Fakten der Fragwürdigkeit zu überantworten. 

48.    "Der U-Wert gilt nach übereinstimmenden Aussagen in der Fachliteratur nur für den Beharrungszustand. Wenn man nur die Literatur als Fachliteratur zur Kenntnis nimmt, von der man glaubt, daß sie die eigene Ansicht bestätigt und andere Fachliteratur als Machwerk der Dämmstoffindustrie absichtlich übersieht, dann ist das Zitat für den Autor selbst richtig, aber für Fachleute falsch (S. 94)". 
Diese Feststellung ist völlig konfus und absurd. Fängt man bereits an, von selbsternannten "Experten" die Bauphysik neu schreiben zu lassen, weil bisherige richtige Erkenntnisse und Erfahrungen nicht in so manches Geschäftskonzept passen? Daß der U-Wert nur für den Beharrungszustand, also für stationäre Verhältnisse im Bauteil gilt, steht immerhin unter anderem in [2], [3], [4], [7], [11], [23], [24], [25] und [28]. All diese Bücher müßten umgeschrieben werden – allerdings fängt man damit bereits an, in der neuen DIN 4108 fehlt bereits der Hinweis auf den Beharrungszustand. Nur um nicht von den alten Vorurteilen abweichen zu müssen, ist man offensichtlich gewillt, alles auf den Kopf zu stellen und das große Chaos zu schaffen. Dank der Logik ist ein Fachmann jedoch in der Lage, richtige und falsche Aussagen zu unterscheiden – allerdings gehört dazu fundiertes Wissen. 

49.    " , ist die Identifikation von E mit der Solarstrahlung absolut falsch (S. 96)". 
Hier wird auf Punkt 14 verwiesen. Der Versuch von Herrn Ebel, mit den richtigen Termen   und dem unzulässigen Vergleich mit der Tabelle 6.5 auf Seite 116 mit dem Ausdruck  "ungenügendes Verständnis für die Mathematik" zu konstatieren, ist schon sehr merkwürdig und in einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung durchaus fehl am Platz. Er vergleicht Äpfel mit Birnen, nämlich . Mit dem Term E wird einzig und allein der Einfluß der Solarenergie dokumentiert, der ja wohl unmißverständlich und für alle normalen Menschen erfahrbar vorliegt. 

50.    "Wie er aber zu seinem Punkt 3 kommt ist das Geheimnis des Autors (Seite 96ff)". 
Dies ist keineswegs ein Geheimnis: Dies geschieht schlicht und einfach ebenfalls durch Nullsetzung, wie bei den anderen Termen auch.

51.    "Das Zitat am Ende von Seite 97 ist überholt, man zitiert ja auch höchstens alte Kirchenväter, wenn man beweisen will, daß die Erde eine Scheibe ist". 
Über diese Klassifizierung eines Zitats von Hauser wird dieser wahrscheinlich sehr erfreut sein (das Zitat aus [12] wird am Ende dieser Stellungnahme aufgeführt). 

52.    "Von der richtigen Beschreibung für den Tagesverlauf wird fälschlich auf die Heizperiode geschlossen (S. 98)". 
Diese Schlußfolgerung ist absurd. Die Summe der richtigen Tagesverläufe ergibt doch die Heizperiode und der Solareinfluß liegt an jedem Tag, also auch in der gesamten Heizperiode vor – was soll daran falsch sein? 

53.    "Wenn der Tageswert der tatsächlichen Wärmemenge relativ zur stationär berechneten Wärmemenge (mit dem U-Wert) bestimmt wird, kann schon eine Unsicherheit von sagen wir 200% eintreten (eher erheblich kleiner), aber bei z. B. 180 Heiztagen wird die relative Unsicherheit nur 200% / 180 = 1,1 % - und das ist zu vernachlässigen (S. 98)". 
Solche Taschenspielertricks bedeuten Täuschung des Kunden und Betrug an der Sache. Diese 200%ige Abweichung des Tageswertes kann während der Heizperiode doch an jedem Tage auftreten, deshalb ist diese Rechnung eine Milchmädchenrechung, ist reinste Spiegelfechterei. Immerhin bestätigt Herr Ebel mit dieser Feststellung erfreulicherweise die Unzulänglichkeit des U-Wertes im "Tagesgeschäft" – und das ist sehr gut, denn die Summe der Tagesgeschäfte ist die Heizperiode. Ein ähnlicher Rechentrick erfolgt auch bei der Bestimmung von Energieeinsparungen. Wenn diese pro Jahr z. B. lediglich 0,3 % betragen – also ein unbedeutender Betrag – dann wird gesagt: In 100 Jahren sind das 30% - und das ist doch eine ganze Menge an Energieeinsparung. Mit prozentualen Angaben wird meist nur der Betrug kaschiert, entscheidend sind deshalb absolute Zahlen. 

54.    "Ein Rückgriff auf die gute alte Zeit ist genau so sinnlos wie eine Forderung, die Autos wieder durch Pferde zu ersetzen, weil die keine Abgase haben (S.150ff)". 
Ein Rückgriff auf "die gute alte Zeit" wäre schon allein deshalb vonnöten, weil früher das Bauen nicht mit völlig konfusen Thesen der Bauphysik drangsaliert wurde. Als Folge müssen sich die Kunden mit Bauschäden herumplagen. Und Pferde – von wegen keine Abgase! Diese wieder einzusetzen verbietet sich nach "heutiger Vorstellung" schon allein deshalb, weil Tiere wegen der Produktion des "Treibhausgases Methan" mit einer "Klimaschutz-Steuer" belegt werden sollen, Dänemark und Australien sind hier Vorreiter – wie man sieht, der Schwachsinn der "Klimakillerbekämpfer" bewegt sich auf höchstem Niveau. 

55.    "Es gibt auch Urteile, die lauten: unabhängig von der Vereinbarung müsse mindestens die DIN erfüllt sein (S.162ff)". 
Es gibt viele Urteile, die aufgrund fehlerhafter Gutachten von Sachverständigen Fehlurteile sind – dies kommt immer wieder vor, gerade bei den vielen "Schimmelpilzurteilen". Viel entscheidender ist jedoch zu wissen, daß nicht die DIN-Normen eingehalten werden müssen, sondern die allgemein anerkannten Regeln der Technik. Dies sind zwei Paar Stiefel, denn DIN-Normen sind nur Empfehlungen, sind Vereinbarungen interessierter Kreise und haben an sich keine rechtliche Verbindlichkeit. Sie können richtig, sie können aber auch falsch sein. Insofern sind sie nicht mit den anerkannten Regeln der Technik zu verwechseln (siehe auch Punkt 59). 

56.    "In der DIN EN 832 habe ich nirgends die Annahme eines stationären Zustandes gefunden (S. 166ff)". 
Dies mag stimmen, denn neuerdings fehlt in den Neuauflagen meist der Hinweis auf den Beharrungszustand – in der neuen DIN 4108 jedenfalls ist dies der Fall. Die Hinweise auf die einschränkende Gültigkeit der U-Werte werden nicht mehr gegeben, um den Eindruck einer generellen Gültigkeit zu erwecken. Dies ist nach § 263 StGB Betrug – also ein Straftatbestand. 

57.    "Wenn man die solaren Gewinne richtig! berücksichtigt, wird man feststellen, daß die Gewinne tatsächlich gering sind". 
Die Frage lautet hier: "Was ist richtig, was ist falsch". Herr Ebel benutzt in [6] das Modell "Stationär mit Absorption", das nun eindeutig fehlerhaft ist (im Buch [16] S. 111), jedoch von Herrn Ebel als richtig angesehen wird (siehe Punkt 30). Aber selbst mit dieser fehlerhaften Rechnung wird in [6] ein Gewinn von 25 % ausgewiesen – und das bezeichnet Herr Ebel nun als gering. 

58.    "Die Kritik an der großen Toleranz zeugt ebenfalls von wenig Mathematikverständnis, denn sie folgt daraus, daß an die verwendeten Ausgangsdaten keine unrealistisch hohen Anforderungen gestellt werden (und werden können)". 
Das Gaußsche Fehlerfortpflanzungsgesetz ist bekannt, es behandelt Meßfehler, aber keine Denkfehler [22]. Wenn am Ende ein Ergebnis mit einer Streuung von ±43,3% herauskommt, dann ist das für einen ernsthaften Ingenieur blamabel – die Rechenmethode gehört in den Papierkorb. Mit der Einbeziehung von Gauß soll nur die Fragwürdigkeit des U-Wertes übertüncht werden. Es ist doch ein Witz, wenn mit falschen Formeln errechnete falsche Ergebnisse mit der Ungenauigkeit der Daten begründet werden. Diese Argumentation ist blamabel. 

59.   "Aus dem Vorstehenden folgt, daß auch 9.4 (Konsequenzen, S. 171) falsch sein muß". 
In 9.4 werden zusammenfassend DIN-Normen beurteilt und Ihre Bedeutung beschrieben. Ob das im Buch Gesagte realistisch ist, kann jeder selbst beurteilen. Hilfreich hierfür mögen zusätzlich noch folgende Aussagen in Veröffentlichungen des DIN sein: 

  • "Durch das Anwenden von Normen entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr".
  • "Die DIN-Normen haben kraft Entstehung, Trägerschaft, Inhalt und Anwendungsbereich den Charakter von Empfehlungen".
  • "DIN-Normen an sich haben keine rechtliche Verbindlichkeit".
  • "DIN-Normen dienen der Ausfüllung unbestimmter Rechtsbegriffe, z. B. des Begriffes Stand der Technik".
  • "Die Mitgliedschaft im DIN sichert einen Einfluß auf die normungspolitischen Entscheidungen des DIN".
  • "Die Förder- und Kostenbeiträge der Wirtschaft ... sind ein praxisnahes Steuerungsinstrument für die Normungsarbeit".
  • "DIN ist auf Kostenbeiträge der Wirtschaft angewiesen, mit denen die Arbeit der Normenausschüsse gefördert wird. Die Förderbeiträge sind ein Gradmesser für die Notwendigkeit von Normungsvorhaben und ein praxisnahes Steuerungsinstrument für die Normungsprogramme".
  • "An der Normungsarbeit interessierte Firmen, Institutionen und Verbände können Förderbeiträge zentral abführen".
  • "Wer die Normungsarbeit weder durch einen Förderbeitrag noch durch einen Kostenbeitrag finanziell unterstützt, kann von der Mitarbeit ausgeschlossen werden".
60.    "Der Fall des konstanten Volumens ist der verbreiteste Fall (S. 172ff)."
Diese Aussage ist absoluter Nonsens. Die fehlerhafte Interpretation des A/V Verhältnisses entstand durch ein "Klötzchenspiel" mit konstantem Volumen – man variierte formmäßig dieses konstan-te Volumen und bekam dabei unterschiedliche A/V Verhältnisse und interpretierte danach das A/V Verhältnis. Da jedoch dieses gewählte "konstante Volumen" (vielleicht 1000 m³) im Bauwesen nicht stets verwirklicht wird – man baut schließlich große und kleine Häu-ser – ist der A/V Ansatz methodisch fehlerhaft 

61.    "Einerseits werden genauere Rechenmethoden verlangt, andererseits der schon jetzt bestehende Umfang kritisiert (S. 182)". 
Damit wird gesagt: Das fehlerhafte Rechnen mit dem U-Wert muß aufgegeben werden, es sollte genauer gerechnet werden (vielleicht mit dem einfach zu handhabenden Ueff-Wert) und das jetzt praktizierte falsche Rechnen wird durch einen gewaltigen Rechenaufwand und Normenumfang sehr verwirrend gestaltet – kein Mensch findet sich da noch durch. Zur Bewältigung werden deshalb jetzt fehlerhafte Programme verkauft (§ 263a StGB Computerbetrug), – das nächste große Geschäft kann anlaufen. 

62.    "Die falschen Vorstellungen des Autors führen zu den falschen Behauptungen des Autors, die EnEV würde den Beharrungszustand voraussetzen (S.182)". 
Fakten sind doch keine Behauptungen. Die EnEV rechnet stationär, die Rechengänge für den Transmissionswärmeverlust entsprechen denen der WSchVO 95. Die verwendeten Formeln sind Formeln der DIN 4108 für den Beharrungszustand und es werden U-Werte verwendet. Die Sachlage ist somit eindeutig (siehe auch Punkt 48). 

63.    "Kapitel 11.1.4 (Energieausweis – Täuschung des Kunden, S. 183). Eine Täuschung liegt nicht vor". 
Wenn im Energieausweis der angegebene Energiebedarf eine Streuung von ±43,3% aufweisen kann, dann ist dies durchaus interpretationsfähig. Ob man dazu nun Täuschung, Betrug, Falschaussage oder Fehlinformation sagt, das ist belanglos – seriös ist dies auf keinen Fall. Aber bei der heutigen Begriffsverwirrung neigt man vielleicht dazu, dies als ein hervorragendes Ergebnis intensivster Forschung zu bezeichnen (seien wir doch froh, nicht ein Rechenverfahren anwenden zu müssen, das eine Streuung von 200% aufweist – siehe Punkt 53). 

64.    "Es wird behauptet, daß die Dämmung die Veranlassung für Schimmel in Gebäuden ist. Die wirklichen Ursachen werden nicht gesucht (S. 183f)". 
Der Herr Ebel hat insbesondere die Seiten 136 bis 139 nicht gelesen, sonst würde er nicht derart polemisieren. Dämmkonstruktionen behindern die Diffusion und unterbinden die Sorption – damit aber wird die Feuchtebelastung des Innenraumes verstärkt und die Gefahr einer Schimmelpilzbildung begünstigt. Ursache ist die zu hohe relative Feuchte der Innenraumluft (siehe auch Punkt 26). 

65.    "Kapitel 11.1.6 (Die Mär von der Klimakatastrophe, S. 164 – richtig 184). Der Autor glaubt anderen Autoren, die auch nicht den Treibhauseffekt verstehen". 
Es werden im Buch 10 Gründe genannt, die das "Märchen von der anthropogenen Klimakatastrophe" begründen. Herr Ebel widerlegt kein einziges Argument, erdreistet sich aber zu schreiben, man verstehe den Treibhauseffekt nicht. Woher nimmt Herr Ebel diese Überheblichkeit? 

66.    "Kapitel 11.2, S. 188ff); Punkt 2: der Autor hat den Satz "Die Sätze 1 und 2 sind nicht !! anzuwenden, wenn ..." in § 9(1) der EnEV überlesen". 
Gerade dieser Satz charakterisiert die Willkür der EnEV. Wenn es sich um "Niedertemperatur-Heizkessel oder Brennwertkessel handelt, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, entfällt die Forderung, diese bis zum 31. Dezember 2006 außer Betrieb nehmen zu müssen. Diese "alte Schinken" werden also akzeptiert, Normalkessel dagegen müssen ausgetauscht werden. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen – die Absicht ist ideologieverdächtig. 

67.    "Kapitel 11.2, Punkt 15.: die Wärmebrückenverluste können exakt berücksichtigt werden, nur wenn man es sich einfach machen will, sind pauschalierte Werte zu benutzen". 
Die enttäuschenden Messergebnisse der Transmissionswärmeverluste bei hochgedämmten Konstruktionen (die Konstruktionen AD 23 und AD 10 im Bild 11.1 auf Seite 191 von [16]) werden nun fälschlicherweise den "Wärmebrücken" zugeordnet. Demzufolge werden Wärmebrücken maßlos überbewertet und deshalb wie die Pest gefürchtet, obgleich die Wirkung der Wärmebrücken vernachlässigbar klein ist. Wer die pauschalierten Werte verwendet, wird betrogen – und nur darum geht es. Dämmkonstruktionen werden bevorteilt, Massivkonstruktionen demgegenüber benachteiligt, Bild 11.1 ist eindeutig. 

68.    "Kapitel 12, (S. 195f). Den falschen Inhalt sollte sich keiner zu eigen machen". 
Falsche Inhalte sollte sich generell keiner zu eigen machen, doch grundsätzlich muß geklärt werden, was nun falsch ist? Hier hat Raimund Popper ja den Weg gewiesen: Wenn eine Aussage widerlegt ist, dann ist sie falsch. Es muß also widerlegt werden. Widersprechen, Meinungsmehrheit und Polemik sind deshalb in der Wissenschaft nicht zu akzeptieren – dies wird aber bei Ermangelung von Argumenten stets angewandt. 

69.    "Kapitel 13 (S. 197ff), Die Rechenmethoden der Thermodynamik sind auf die Strahlung nicht übertragbar". 
Falsch: Ein großer Teil der Strahlungsberechnung ist Thermodynamik bzw. widerspricht dieser nicht". Aber gerade dies ist der Fehler der Heiztechnik, sie denkt thermodynamisch. Die Wärmeleistung einer Strahlungsheizung wird – wie bei einer Konvektionsheizung – nach thermodynamischen Gesichtspunkten proportional zur Übertemperatur angegeben – und dies ist ein physikalischer Fauxpas. Die Wärmeleistung einer Strahlungsheizung verhält sich einzig und allein proportional zu vierten Potenz der absoluten Temperatur. Insofern wird hier systematisch gemogelt (siehe auch Punkt 42). 

70.    "Die aufgeführten Fehler sind nicht vollständig, aber ich glaube es reicht schon". 
Herr Ebel glaubt dies von seiner “Rezension", ich aber kann über seine “Rezension" das gleiche sagen – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: ich weiß es, daß es reicht.

Es kann zusammengefaßt werden: Die gängigen Rechenregeln sind auf Sand gebaut. 
Wenn der Herr Ebel die Fachliteratur in Vergangenheit und Gegenwart mit Sachverstand lesen würde, könnte er selbst viele Widersprüche und Fehler entdecken. So aber entspricht seine Sichtweise weitgehend die der offiziellen Bauphysik. Er hält krampfhaft am U-Wert fest. Am schlimmsten gebärden sich halt die Hilfstruppen dieser fehlerhaften Bauphysik. 

Das U-Wert-Dilemma begann bereits mit der Falschaussage, daß der U-Wert (früher k-Wert) auch für instationäre Verhältnisse gilt. In [9] ist zu lesen: 
"Der Dämmwert (und damit der k-Wert) beschreibt die Transmissionswärmeverluste durch ebene Außenbauteile nicht nur im stationären Temperaturzustand, sondern auch bei beliebig periodisch-instationären Randbedingungen im Periodenmittel in zutreffender Weise", 
und weiter: "Der k-Wert stellt somit auch eine instationäre Kenngröße dar, welche den stationären Sonderfall mit einschließt". 

Dies ist ein kapitaler Trugschluß, Punkt 37 begründet diese Schlußfolgerung. Wie man das Blatt auch dreht und wendet: Der U-Wert ist ein virtuelles Konstrukt, das beim Thema Heizenergie in den Köpfen von Bauleuten nur Unheil anrichtet. Der gerechnete Bedarf hat wirklich nichts mit dem Verbrauch zu tun – hier liegen große Diskrepanzen vor.

Immerhin steht in [11] zum U-Wert (k-Wert):
"Wärmedurchlaßwiderstand 1/L und Wärmedurchgangskoeffizient k genügen zur wärme-schutztechnischen Kennzeichnung eines Bauteils unter stationären Verhältnissen, also bei gleichbleibenden Temperaturen zu beiden Seiten nach Erreichen des Dauerzustandes des Wärmestroms durch den Bauteil", und weiter: "Beim Aufheizen und Auskühlen von Räumen, bei Sonnenzustrahlung zu einem Bauteil, schnellen Änderungen der Lufttemperaturen zu beiden Seiten von Bauteilen ... treten Temperaturänderungen und Änderungen von Wärme-strömen auf, die durch die Werte 1/L (oder R in m²K/W) und k (oder U in W/m²K) nicht er-faßt werden können. In diesen Fällen spielt das Wärmespeichervermögen der Stoffe und Bauteile im Zusammenhang mit der Zeit die entscheidende Rolle". 

Auch hat Hauser in [12] sehr treffend den U-Wert (k-Wert) beschrieben: 
"Folgendes ist vorauszuschicken: der k-Wert eines Bauteils beschreibt dessen Wärmever-lust unter stationären, d. h. zeitlich unveränderlichen Randbedingungen. Die Wärmespei-cherfähigkeit und somit die Masse des Bauteils geht nicht in den k-Wert ein. Außerdem beschreibt der k-Wert nur die Wärmeverluste infolge einer Temperaturdifferenz zwischen der Raum- und der Außenluft. Die auch während der Heizperiode auf Außenbauteile auftref-fende Sonneneinstrahlung bleibt unberücksichtigt". 

Was soll also das Gerangel um den U-Wert? Diese zwei Zitate sind eindeutige Aussagen. Der U-Wert gilt nur für den Beharrungszustand – und der ist stationär, nicht aber instationär. Alle Bemühungen können deshalb niemals die Allgemeingültigkeit des U-Wertes begründen. 

Ergänzend sei noch gesagt:
Die Verwendung der Wärmeleitfähigkeit  nach DIN ist nur dann richtig, wenn Temperaturangleichungen im Bauteil bereits abgeschlossen sind, also bei Vorliegen eines stationären, somit konstanten Wärmestromes. In dieser Form werden auch die Wärmeleitfähigkeiten  im Labor gemessen (DIN 52611). Deshalb steht auch in [3]: 
"Die Wärmeleitfähigkeit  gibt an, welche Wärmemenge ... durch ein Stoff ... im stationären Temperaturzustand (Temperaturbeharrungszustand) hindurchgeleitet wird (W/mK)". Dieser stationäre Zustand stellt sich, wie vielfach dokumentiert, erst nach Tagen ein. 

Ähnliche Verhältnisse liegen auch bei der Wasserdampfdiffusion vor. Zur Messung der Diffu-sionswiderstandszahlen µ einer 5 cm Zementmörtelprobe steht in [14]: 
"Der Wassergehalt und die Diffusionswiderstandszahl der Mörtelprobe wurden im stationä-ren Zustand gemessen, der sich nach der schrittweisen Erhöhung der relativen Luftfeuch-tigkeit des warmen Klimas jeweils im Laufe von mehreren Tagen einstellte". 

Quintessenz: Sowohl Wärmeleitfähigkeit  als auch Diffusionswiderstandszahl µ werden im stationären Zustand gemessen, der sich erst nach Tagen einstellt. Dies läßt Rückschlüsse auf die Verläßlichkeit von Rechenergebnissen zu, sowohl bei den Energiebedarfsberechnungen nach EnEV (Verwendung von ) als auch beim Glaser-Verfahren nach DIN 4108 (Verwendung von µ). In beiden Fällen wird mit konstanten  und µ-Werten gerechnet. Aber auch die Temperaturverteilung im Bauteil geschieht beim Glaser-Verfahren stationär (Voraussetzung ist immer die konstante Wärmestromdichte) und damit wird wiederum die Realität nicht abgebildet.

Am 17. 04. 03 schickte mir Herr Ebel eine e-Mail; u. a. schrieb er: "Ich wiederhole noch mal mein Angebot, daß ich Ihnen bei Mathematik und Physik helfe. Ich hatte Ihnen schon damals, als Sie bei mir zu Besuch waren, angeboten Sie fachlich richtig bei Ihrem Engagement zur Schimmelbekämpfung zu unterstützen und Ihnen vorausgesagt, daß es Probleme geben wird, wenn Sie sich weiter in Ihre Irrtümer verrennen". 

Meine Antwort: "Sie können soviel schreiben wie Sie wollen, deshalb wird es nicht richtig. Da Sie aus unumstößlichen Fakten nicht die richtigen Schlüsse ziehen können oder wollen, hat es keinen Zweck, mich mit Ihnen auseinanderzusetzen. Bitte verschonen Sie mich mit Ihren fragwürdigen Aussagen". 

Mittlerweile wurde mir auch telefonisch mitgeteilt, daß Herr Ebel in Foren, in denen er sich umfangreich vertreten ist, Zweifel an meiner Habilitation geäußert hat. Er läßt doch wirklich nichts aus, um sich verunglimpfend, verleumdend und beleidigend zu betätigen. Art. 1 GG scheint er nicht zu kennen. 

Resümee
Di Trochio hat gesagt [5]:
"Karl Popper widerlegte die Überzeugung, es sei immer möglich, den Beweis zu erbringen, daß etwas wahr oder falsch ist. Popper zeigte, daß immer nur der Beweis dafür möglich ist, daß etwas falsch ist, während es sich nie letztgültig beweisen läßt, daß etwas wahr ist. Dies bedeutet, daß alle wissenschaftlichen Theorien, die wir für wahr halten, nicht deshalb als wahr betrachtet werden können, weil ihre Wahrheit wirklich bewiesen worden ist, son-dern nur, weil es den Wissenschaftlern, die sie formuliert haben, gelungen ist, ihren Kolle-gen und uns glaubhaft zu machen, daß sie wahr seien. Normalerweise schließt das die Verwendung mehr oder weniger schwerwiegender Fälschungen und Tricks mit ein, die je-doch nicht als solche erkannt werden, oder wenn, dann erst nach langer Zeit". 

Die Folge ist: Wenn Aussagen widerlegt werden, dann sträubt man sich mit Händen und Füßen, dies zu akzeptieren – und hierbei ist offensichtlich jedes Mittel recht. Wissenschaft darf sich jedoch nicht schon wieder scholastischer Verfahren bedienen. Ohne Logik landet man im Chaos, das allerdings durch eine "Informationsflut" durchaus zur Realität wird. 

Di Trochio sagt dazu [5]: "Die wissenschaftliche Erforschung des Chaos könnte sich, kurz gesagt, in eine chaotische Wissenschaft verwandeln, in der es von falschen und bedeu-tungslosen Entdeckungen nur so wimmelt". 

Karl Steinbuch sagt deshalb in [27]: "Es ergibt sich zwangsläufig aus dem gegenwärtigen Umgang mit der Information, der - ähnlich dem Umgang der Alchimisten mit ihren Elixieren - mit Verstand und Verantwortung wenig, mit Unverstand, Täuschung und Betrug aber viel zu tun hat. Wir werden zugleich informiert, verwirrt und betrogen, wir sehen kaum mehr die Wirklichkeit, fast nur noch Kulissen und Spiegelbilder". 

Die reale Welt des Seins wird verdrängt durch eine virtuelle Welt des Scheins.
Deshalb braucht die Baubranche wieder verläßliche Informationen [16]. 

Literatur
[1] Berner, U.; Streif H.: Klimafakten – Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft". Hrsg. von: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover; Institut für Geowissenschaftli-che Gemeinschaftsaufgaben Hannover; Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung Hannover. E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2000. 

[2] Cords-Parchim, W.: Technische Bauhygiene. Teubner Verlag Leipzig, 1953.

[3] Cziesielski, E.; Daniels, K.; Trümper, H.: Ruhrgas Handbuch - Haustechnische Planung. Hrsg. Ruhrgas AG, Karl Krämer Verlag Stuttgart 1985.

[4] DIN 4108 – 1981, Wärmeschutz im Hochbau, Teil 5. 

[5] Di Trocchio, F.: Der große Schwindel, Betrug und Fälschung in der Wissenschaft. Campus Verlag Frankfurt/Main New York, 1995. 

[6] Ebel, J.: Der U-Wert – Gültig und gar nicht ominös. Bautenschutz und Bausanierung (B + B), 2003, H. 5, S. 48. 

[7] Eichler, F; Arndt, H.: Bautechnischer Wärme- und Feuchtigkeitsschutz. 2. Auflage, VEB Verlag für Bauwesen Berlin 1989. 

[8] Fischer, K.; Meier, C.: Dämmung bringt Schimmel. Immobilien 2002, H. 6, S. 14. 

[9] Gertis, K.: Das hochgedämmte massive Haus. Bundesbaublatt 1983, H. 3, S. 149 und H. 4, S. 203. 

[10] Gertis, K.: Dämmen wir uns krank? Werden Energieeinsparung und Schimmelpilz sachlich diskutiert? Vortrag am 14. Dez. 2002 auf dem VBN-Seminar "Energieeinsparverordnung" in Hannover. 

[11] Gösele, K.; Schüle, W.: Schall, Wärme, Feuchte. Bauverlag Wiesbaden Berlin 1985. 

[12] Hauser, G.: "Der k-Wert im Kreuzfeuer - ist der Wärmedurchgangskoeffizient ein Maß für Transmissionswärmeverluste?", Bauphysik 1981, H. 1, S. 3. 

[13] IBP-Bericht  REB-4/1996: Einfluß der Absorption von Sonnenstrahlung auf die Transmissionswärmeverluste von Außenwänden aus Ziegelmauerwerk. Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stuttgart. Auftraggeber:Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e.V. Bonn. (unterschrieben als Institutsleiter Prof. Gertis, als Abteilungsleiter Dr. Kießl, als Bearbeiter Dipl. Phys. Lindauer). 

[14] Klopfer, H.: Wassertransport durch Diffusion in Feststoffen. Bauverlag GmbH, Wiesbaden und Berlin 1974 

[15] Lutz, P.; Jenisch, R.; Klopfer, H.; Freymuth, H.; Krampf, L; Petzold, K.: Lehrbuch der Bauphy-sik, Teubner Verlag Stuttgart, 3. Auflage 1994. 

[16] Meier, C. Richtig bauen – Bauphysik im Widerstreit – Probleme und Lösungen. Renningen-Malmsheim: expert verlag, 2. Auflage 2003, 265 Seiten. ISBN: 3-8169-2187-6. 

[17] Meier, C.: Entwickelt der Wärmeschutz sich zum Phantom. Deutsches Ingenieurblatt 1999, H. 5, S. 16. 

[18] Meier, C.: Die Mär von der Klimakatastrophe. Bausubstanz 2001, H. 5.  S. 59. 

[19] Meier, C.: Niedrigenergiebauweise – Denkfehler, Irrtümer, Täuschungen. Bauzeitung 2001, H. 5, S. 52. 

[20] Meier, C.: X für ein U; Der U-Wert und seine Brauchbarkeit. Bautenschutz und Bausanierung (B + B), 2002, H. 6, S. 73. 

[21] Meier, C.: Der ominöse U-Wert – Gilt er oder gilt er nicht? Bautenschutz und Bausanierung (B + B), 2003, H. 2, S. 46. 

[22] Meier, C.: Energieeinsparverordnung – ein Mißgriff. Methodische und inhaltliche Kritik. in: VBN-Info Sonderheft "Topthema Wärme Energie", VBN Seminare GmbH Bremerhaven, S. 85. 

[23] Raiß, W.; Bradtke, F.: H. Rietschels Lehrbuch der Heiz- und Lüftungstechnik. Springer Verlag Berlin/Göttingen/Heidelberg 1958, 13. Auflage. 

[24] Recknagel, H; Sprenger, E; Hönmann, W.: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik. München und Wien: R. Oldenbourg Verlag 1988/1989. 

[25] Reeker, J.; Kraneburg, P.: Haustechnik - Heizung, Raumlufttechnik, Werner Verlag Düsseldorf 1994. 

[26] Steinbuch, K.: Falsch programmiert. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, 1970. 

[27] Steinbuch, K.: Maßlos informiert. Die Enteignung unseres Denkens. Goldmann Sachbuch 11 248, 11/1979. 

[28]    Tipler, P.A.: Physik. Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin Oxford, 1994.
 

11.09.2003http://ClausMeier.tripod.com