Da die wissenschaftlichen Grundlagen der EnEV falsch sind und außerdem mit großen Bauschäden zu rechnen ist, entschloß sich der Arbeitskreis Gesundes Haus, eine Petition an den Bundestag zu schicken. Kontaktadresse:
An den
AGH-Petition zur EnEV.
1. Gesetzwidriges Verhalten. Der Referentenentwurf vom 29. 11. 2000 liegt
vor. Auf Grund des Energieeinsparungsgesetzes
vom 22. Juli 1976 soll dieser Referentenentwurf von der Bundesregierung
verordnet werden. Hierzu wird festgestellt:
Zu 1) Gesetzwidriges Verhalten
(1) "Die in den Rechtsverordnungen ... aufgestellten Anforderungen müssen ... wirtschaftlich vertretbar sein. Anforderungen gelten als wirtschaftlich vertretbar, wenn generell die erforderlichen Aufwendungen innerhalb der üblichen Nutzungsdauer durch die eintretenden Einsparungen erwirtschaftet werden können."Diese Aussage ist eindeutig. Unwirtschaftliche Energiesparmaßnahmen sind damit gesetzwidrig. Die technische Umsetzung der Anforderungen der EnEV erfordert einen Aufwand, der durch die damit erzielten Einsparungen wirtschaftlich nicht gedeckt werden kann. Es gibt kein Beispiel, bei dem die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden konnte. Eine Verordnung, deren Anforderungen grundsätzlich zu unwirtschaftlichen Energiesparmaßnahmen führen, ist deshalb null und nichtig. Auch die Wohnungswirtschaft leidet unter dem Diktat der überzogenen Anforderungen, die Wohnungsbaugesellschaften werden in ein finanzielles Fiasko gestürzt. Die Umlegung der investiven Maßnahmen auf den Mieter wird für sozialen Zündstoff sorgen. Die Differenz der Heizkostenrechnungen können die Differenz zur steigenden Miete nicht kompensieren. Beispielhaft sei eine Notiz aus der FAZ vom 05. 09. 2000
erwähnt:
- Wärmedämmverbundsystem mit 8 cm Mineralfaser und Silikonputz,Im Text heißt es dann: ”Der Energiebedarf zum Heizen der Häuser wird nach den Erwartungen der Baugesellschaft um rund 35 Prozent sinken. Pro Jahr und Wohnung würde das eine Einsparung von etwa 180 Mark ergeben”. 35 % suggeriert viel, 180 DM pro Jahr bedeutet aber ein ”Nichts”. Bei 6 Wohnungen pro Haus wird damit eine Einsparung von 1.080 DM/a erzielt. Wird für die Wirtschaftlichkeitsberechnung ein Mehrkostennutzenverhältnis von 15 (sehr gewagt) angenommen, dann beträgt das Investitionskostenlimit pro Haus: (Das Mehrkostennutzenverhältnis ist das Maß für die Wirtschaftlichkeit; siehe: Ehm, H.: Maßnahmen zum baulichen Wärmeschutz
und zur
Energieeinsparung in bestehenden Gebäuden;
Kosten-Nutzen-Betrachtung.
wksb 1979, H. 8, S. 1 und
Jeder Architekt oder Bauleiter weiß, daß die Realisierung der oben genannten fünf ”energiesparenden” Maßnahmen für 16.200 DM pro Haus eine Utopie ist – wie eben alles im jetzt geforderten Gebäudewärmeschutz. Die beteiligten Ministerien verstoßen somit eklatant gegen das Wirtschaftlichkeitsgebot des Energieeinsparungsgesetzes – sie handeln gesetzwidrig. Das soziale Gewissen soll jetzt nicht Gegenstand der Petition sein. Gegenstand einer Gegenäußerung muß die nachvollziehbare und mit realistischen Daten versehende Wirtschaftlichkeitsberechnung sein; eine solche ist bis jetzt noch nicht vorgelegt worden. Die der Bundesregierung vorliegenden Gutachten zur Wirtschaftlichkeit sind, wenn darauf zurückgegriffen wird, vollständig zu präsentieren, die Gutachter zu benennen. Zu 2) Unzumutbarkeit der vorgeschlagenen Rechenmethoden
1. DIN V 4108-6 mit 46 SeitenWerden die ebenfalls zu beachtenden Entwürfe zur DIN 4108-2 mit 21 Seiten und zur DIN 4108-3 mit 43 Seiten hinzugezählt, dann ergeben sich allein für diesen schmalen bauphysikalischen Sektor insgesamt 170 Seiten. Diese Informationsfülle ist für ein ordnungsgemäßes Planen und Entwerfen unzumutbar. Werden die inhaltlichen und methodischen Fehler noch mit einbezogen, dann mutiert diese Informationsschwemme zum Informationsmüll. Die Anwendung verbietet sich somit von selbst. Zu 3) Mißbrauch technisch-wissenschaftlicher Verfahren
30.000 MJ ± 13.000 MJ
Mit einer solchen Abweichung werden alle ernst zu nehmenden Berechnungen in den Ingenieurwissenschaften verhöhnt. Eine Abweichung von ± 43,3 % ist ein Skandal. Immerhin liegen mögliche Ergebnisse dann zwischen 4.722 kWh und 11.944 kWh bzw. zwischen 52,8 kWh/m²a und 133,5 kWh/m²a und das ist immerhin das 2,53 fache. Eine derartige Streuung entbehrt jeder soliden wissenschaftlichen Arbeit. Ein solches Ergebnis kann nicht ernst genommen werden und beweist die Unzuverlässigkeit der Rechenmethoden. Mit dieser Streuung werden die methodischen und inhaltlichen Fehler der DIN-Normen inkognito eingestanden. Die gesamte DIN-EN 832 muß deshalb aus dem Verkehr gezogen werden. Weiter heißt es in der Begründung zur EnEV: ”Ziel sei die Erhöhung der Transparenz für Bauherren und Nutzer durch aussagekräftige Energieausweise”. Bei solchen haarsträubenden Ergebnissen mit Streuungen von ± 43,3 % kann nicht von aussagekräftigen Dokumenten gesprochen werden. Damit aber werden auch die in der EnEV §13 geforderten ”Ausweise über Energie- und Wärmebedarf, Energieverbrauchskennwerte” hinfällig. Die Juristen finden jedenfalls hier ein reichhaltiges Betätigungsfeld vor, wenn der Kunde, wenn der Verbraucher, wie ihm ja immer erzählt wird, die dort angegebenen ”Bedarfswerte” einmal juristisch einfordern, einmal einklagen sollte. Immerhin muß vom Verordnungsgeber die Frage klar beantwortet werden, ob ein Recht auf die Einhaltung der in den Energieausweisen falsch berechneten Werte besteht. Zu 4) Auswirkungen der EnEV
Gesundheitlicher Aspekt
Vernichtung des Wohnklimas, Übersättigung mit Schimmel,Energierelevanter Aspekt Der Einbau neuer Fenster und die Verkleidung mit Dämm-Material sollte zu einer wesentlichen Energieeinsparung führen. Dies hat sich nicht bewahrheitet (man meint deshalb, nun noch mehr dämmen zu müssen, um endlich etwas zu erreichen). Nur heiztechnische Verbesserungen können Heizkosten senken. Bauphysikalischer Aspekt
Schimmel verursachende hohe Feuchte im Innenraum,Lüftungsrelevanter Aspekt In einem dichten Raum, der allein schon durch das Bewohnen eine hohe Feuchte aufweist, wird es niemals gesundes Leben geben. Alles wird feucht und schimmelig. Die eingebauten Wohngifte erhöhen die Krankheitshäufigkeit. Umweltrelevanter Aspekt
Volkswirtschaftlicher Aspekt
Quintessenz
Der Arbeitskreis stellt fest: 1. Werden die Unzulänglichkeiten der ”Energieeinsparkampagnen” offengelegt, wird mit Bußgeldbescheiden ab 250.000 DM operiert.
Arbeitskreis Gesundes Haus AGH
Antwortschreiben Darauf erhielt der Arbeitskreis Gesundes Haus vom
Ausschußdienst
des Petitionsausschusses ein Schreiben, in dem u. a. folgendes steht:
Kommentar: In dieser doktrinären Form wird praktizierende Demokratie von den “gewählten Vertretern” des Volkes und der Ministerialbürokratie verstanden. Konstruktive Einwendungen werden abgelehnt und damit basta !!! Bemerkenswert ist die im Brief erwähnte Stellungnahme des Ministeriums (mit Tippfehlern): "BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR,
Eingabe des Herrn Rolf Köneke, 22177 Hamburg,
Buschrosenweg
31, vom 10. Februar 2001
Der nachhaltige Umgang mit Umweltressourcen, insbesondere mit fossilen Energieträgern, ist ein besonderes Anliegen der Bundesregierung. Sie ist gewillt, den Energieverbrauch und die CO2 Emissionen im Gebäudebereich deutlich zu reduzieren und hat dazu im Rahmen des nationalen Klimaschutzprogramms entsprechende Beschlüsse gefasst. Da der Heizenergieverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland ca. ein Drittel des Gesamtenergieverbrauches ausmacht, ist es notwendig, gerade im Gebäudebereich weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu ergreifen. Damit wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch die Betriebskosten der Bürger gesenkt. Die wärmeschutztechnische Optimierung von Gebäuden einschließlich der Verminderung der Transmissionswärmeverluste durch Verbesserung der Dämmeigenschaften der Gebäudehülle ist eine wichtige Maßnahme der Energieeinsparung. Nicht nur theoretisch errechnete, sondern auch in der Praxis gemessene Werte zeigen, dass eine zusätzliche Dämmung den Energieverbrauch von Gebäuden deutlich verringert. Dies zeigt auch die statistische Auswertung der Heizkostenerfassung. Über entsprechende wissenschaftlich begleitet Felsuntersuchungen können Sie sich z. B. beim Institut für Wohnen und Umwelt Darmstadt, beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik in Stuttgart oder beim Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken in Berlin informieren. Feuchteschäden und die damit verbundene
Schimmelpilzbildung sind
nicht das Resultat einer ordnungsgemäßen
Wärmedämmung.
Ursache für Schimmelbildung ist eine hohe relative
Luftfeuchtigkeit
in Kombination mit niedrigen Raumluft- bzw.
Oberflächentemperaturen
der Bauteile. Untersuchungen an Bauwerken zeigen, dass z. B. die
Dämmung
der Außenwände bei älteren Gebäuden die innere
Oberflächentemperatur
der Außenwände im Durchschnitt um 3 bis 4°C erhöht.
Bei Vermeidung von Wärmebrücken verringert die
zusätzliche
Dämmung die Gefahr von Tauwasserniederschlag.
Moderne zusätzlich gedämmte Konstruktionen
können ebenso
wie monolithische Massivbauweisen bei richtiger Auslegung und
Optimierung
zur Energieeinsparung beitragen. Die ist und bleibt ein wichtiges
volkswirtschaftliches
Erfordernis.
Darauf erfolgte die Erwiderung des Arbeitskreises Gesundes
Haus:
An den
AGH-Petition zur EnEV vom März 2001
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wenn die Stellungnahme des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen bei der Prüfung der Petition mit einbezogen wird, so ist dies üblich, doch das Anliegen des ”Arbeitskreises Gesundes Haus” ist dabei keineswegs sachgerecht gewürdigt worden. Wenn der ”Ausschußdienst” zu dem Ergebnis kommt, daß nach ”Prüfung aller Argumente” die Petition der AGH erfolglos bleiben wird, so ist es in einem demokratischen Staat durchaus legitim, die ”Ausschußmitglieder” zu benennen, die zu dieser Schlußfolgerung kamen. Der Ausschußdienst sollte darauf achten, nicht als ”Ausschlußdienst” zu fungieren. Für diese Art von Arbeit dürften sich viele Abgeordnete interessieren. Die Erfahrung lehrt, daß kritische Äußerungen nicht beachtet werden, weil sie nicht zu widerlegen sind. Dies aber ist nach Karl Raimund Popper notwendig, denn nach seinen Aussagen kann nicht das Wahre bewiesen, sondern nur das Falsche widerlegt werden. Es muß also widerlegt werden; nur widersprechen ist unnötig und dient nicht der Sache. Insofern ist es dann schon recht aufschlußreich, daß auf die Argumente der AGH überhaupt nicht eingegangen wird; statt dessen werden die üblichen Floskeln zum Thema wiederholt. Die Erwiderung besteht deshalb aus zwei Teilen: A) Wie ist auf die Argumente der AGH eingegangen worden?Zu A): Punkt 1) der AGH: Gesetzwidriges Verhalten. Die Gesetzwidrigkeit besteht in der grundsätzlichen Unwirtschaftlichkeit des geforderten Anforderungsniveaus. Ein Beispiel ist in der Petition genannt. Darauf wird nicht eingegangen. Da nicht widerlegt wird, gilt die Aussage der AGH. Punkt 2) der AGH: Unzumutbarkeit der vorgeschlagenen
Rechenmethoden.
Punkt 3) der AGH: Mißbrauch
technisch-wissenschaftlicher Verfahren.
Punkt 4) der AGH: Auswirkungen der EnEV.
Quintessenz der AGH: Feststellungen des Arbeitskreises.
Zu B):
2. ”Der Heizenergieverbrauch in der BRD macht ca. ein Drittel
des Gesamtenergieverbrauches
aus”.
3. ”Es ist notwendig, weitere Maßnahmen zur Verbesserung
der Effizienz
zu ergreifen”.
4. ”Damit wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch
die Betriebskosten
der Bürger gesenkt”.
5. ”Verminderung der Transmissionswärmeverluste durch
Verbesserung
der Dämmeigenschaften ... ist eine wichtige Maßnahme ...”
6. ”Statistische Auswertungen von in der Praxis gemessenen
Heizkostenerfassungen,
wie z. B. vom Institut für Wohnen und Umwelt Darmstadt, zeigen,
daß
eine zusätzliche Dämmung den Energieverbrauch ... deutlich
verringert”.
7. ӆber entsprechende wissenschaftlich begleitete
Feldversuche
kann man sich u.a. auch beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik
informieren”.
8. ”Ursache für Schimmelpilzbildung ist eine hohe
relative Luftfeuchtigkeit
in Kombination mit niedrigen Raumluft- bzw.
Oberflächentemperaturen
der Bauteile”.
9. ”Eine gezielte Lüftung ist ... nicht über
”atmende Wände”
möglich”.
10. ”..., daß durch die zusätzliche
Dämmung ... hochbrennbare
Stoffe ... eingebaut werden, verweise ich auf die Landesbauordnungen”.
11. ”Moderne, zusätzlich gedämmte Konstruktionen
können
ebenso wie monolithische Massivbauweisen ... zur Energieeinsparung
beitragen”.
Dies wird sogar von Prof. Gertis bestätigt:
Wenn überall nach der Sonnenenergienutzung gerufen wird, dann ist es ein Unding, überhaupt Wärmedämmverbundsystemen zu empfehlen, zumal es auch eine Untersuchung von Prof. Fehrenberg (Hildesheim) gibt, die die energetische Nutzlosigkeit eines WDV-Systems anhand der Heizkostenabrechnungen nachweist. Diese Tatsachen werden verdrängt, statt dessen verharrt die etablierte Bauphysikszene und damit auch die Administration im Konsens mit der Dämmstoffindustrie im Beharrungszustand. Es ist blamabel, daß ein Ministerium in Form des MD Prof. Dr. Michael Krautzberger mit derart oberflächlichen und fehlerhaften Aussagen versucht, sachliche Argumente vom Tisch zu wischen und in Selbstüberschätzung des eigenen Wissens den mündigen Bürger nicht ernst nimmt. Dies wird, auch oder gerade in einer Demokratie, Konsequenzen haben. Es offenbaren sich Lücken im bauphysikalisches Grundwissen und gewaltige Fehleinschätzungen und Irrtümer in der Beurteilung der Notwendigkeit, die EnEV einführen zu müssen. Politiker und Administration müssen sich entscheiden, ob sie den Sirenenklängen der Wirtschaft und ihrer Eleven folgen (Hinweis Schreiber-Affäre), oder sich den Bürgern und ihren Belangen verpflichtet fühlen. Der ”Umweltgedanke” wird hier industrieell arg mißbraucht. Nochmals wird die Bitte vorgetragen, im Interesse der betroffenen Bevölkerung eine angemessene Sachbehandlung zu gewährleisten. Im Mai 2001
Auf diese stichhaltigen Argumente, die die Stellungnahme des Ministeriums vom 17. April 2001 ad absurdum führt, ist bis heute nicht geantwortet worden, man hüllt sich in Schweigen, es fehlen einfach die Gegenargumente. Man geht lieber in autoritärer und selbstüberschätzender Machtausübung zur Tagesordnung über – dies ist ja auch angekündigt worden.
Hier noch der Vollständigkeit halber der Brief an den
Herrn Bundeskanzler
vom 03. 01. 01.:
Prof. Claus Meier - Neuendettelsauerstr, 39 - 90449 Nürnberg Kanzler der Bundesrepublik Deutschland
Nürnberg, den 03. 01. 2001
Sie sagten, wir seien alle zu gutgläubig gewesen, zu lange sei Informationen vertraut worden, daß Deutschland BSE-frei sei. Man vertraute also den falschen Leuten – des Kaisers neue Kleider. Unter der Überschrift ”Die Briten in die Irre geführt” steht in den Nürnberger Nachrichten vom 27. 10. 2000: ”Mit Lug und Trug hat die damalige konservative Regierung die Gefahren des Rinderwahnsinns jahrelang vertuscht” und weiter ”Schonungslos entlarvt die Studie der Kommission die Geheimnistuerei und Bunkermentalität der Ministerien” Es seien dabei sogar wissenschaftliche Studien bewußt frisiert worden. Man konnte also wissen, was hier geschah. In der FAZ vom 2. 12. 2000 steht unter der Überschrift
”Wie die
Erforschung von BSE behindert wurde” und ”Wie Politik die Wissenschaft
unterdrückte” der folgenschwere Satz: ”Erkenntnis wird
kriminalisiert”
und ”Es ist die längst abgetan geglaubte Geschichte des
Wissenschaftlers:
die Wahrheit zu wissen und nicht gehört zu werden”. Von dem
britischen
Mikrobiologen Stephen Dealler wurde die Politik also schwer belastet.
1. Eine Dämmung über 6 bis 8 cm verliert ihre Effizienz. Dies ist Mathematik. Trotzdem wird bei einer 40 cm Dämmung von einem effizienten Bauen gesprochen – eine Lüge. 2. Insofern ist das ”Neue Bauen” unwirtschaftlich, es wird ständig gegen das Energieeinsparungsgesetz verstoßen. Dies ist Finanzmathematik. Allerdings wird das Gegenteil behauptet. 3. Beim Energieverbrauch wird falsch gerechnet. Der überall verwendete k-Wert gilt nur für den Beharrungszustand, der die Wirkung der Sonne ausschließt. Das ist Physik. Trotzdem wird der k-Wert zum Maß aller Dinge erklärt. 4. Strahlung wird falsch gerechnet. Hier gilt nicht die Thermodynamik, sondern die Quantenmechanik. Auch das ist Physik. Falsche Ergebnisse sind die Folge. 5. Die technologische Entwicklung der Wärmeschutzgläser wäre überflüssig, wenn die physiologisch hervorragende Strahlungsheizung wieder eingesetzt werden würde. Dies ist Werkstoffkunde. Der Einbau wird jedoch vorgeschrieben. 6. Diese Fehlentwicklungen im Bauwesen führen zu Bau- und Feuchteschäden. Dies sind bautechnische Erfahrungen - leider. 7. Es werden luftdichte Häuser und Wärmedämmverbundsysteme gefordert. Schimmelpilz- und Algenbildungen sind die Folge. Allergien und Asthma nehmen zu. Dies sind medizinische Erkenntnisse. Trotzdem wird auf dieser Schiene weitergefahren. Bauen gerät immer mehr in das Fahrwasser gewinnsüchtiger Industrien. Zur Meinungsbildung dürfen nicht die industriegenehmen und willfährigen Wissenschaftler, sondern es müssen gerade die Stimmen, die sich dem Kunden, den Verbrauchern, den Häuslebauern verpflichtet fühlen, gehört werden. Aber der Kunde hat ja keine Lobby. Der Verbraucherschutz gilt generell. Insofern muß die
Vorstellung
von Wirtschaftsminister Müller, das ”Energiesparen” müsse
notfalls
auch mit dirigistischen Mitteln durchgesetzt werden, entschieden
zurückgewiesen
werden. Es geht nicht an, daß bei fehlenden Sachargumenten und
sich
häufenden Widersprüchen der Zwang einsetzt. Ich denke, ein
solches
Staatshandeln hat bei uns der Vergangenheit anzugehören.
Die viel gerühmte Informationsgesellschaft darf nicht zur Desinformationsgesellschaft, die Wissensgesellschaft nicht zur Meinungsgesellschaft degenerieren. Aber Wissen allein genügt nicht; Hubert Markl hat auch gesagt: ”Die Wissensgesellschaft muß zur Gewissensgesellschaft werden”. Noch ist sie es nicht – auch nicht in der Wissenschaft. Die vorgebrachte Begründung bei der Aufhebung des Werbeverbots für Tabak durch den Europäischen Gerichtshof, es gehe nicht um die Gesundheit, sondern um den Wettbewerb, ist blamabel. Im Klartext heißt dies: Es geht um Geschäfte. Solange jedoch diese globalisierte Marschroute Vorrang vor den Interessen der Verbraucher hat, wird es sehr schwer werden, verloren gegangenes Vertrauen, um das Sie ja besonders bitten und das nicht erst seit BSE immer mehr um sich greift, wieder zurück zu gewinnen. Mit ”Schwachstellenanalysen” ist diesem Problem nicht beizukommen. Man redet zwar – gerade jetzt wieder - viel über Ethik, aber was nutzt das Reden, wenn nicht danach gehandelt wird. Politiker sollten nicht diejenigen fragen, die die Fehlentwicklungen wohlfeil verschleiern - auch im eigenen Hause, sondern diejenigen, die Kritisches dazu zu sagen haben. Täuschung verdient keine Toleranz; Kompromißbereitschaft hört beim Betrug auf. Ein Dialog zwischen konträren Aussagen wird jedoch konsequent vermieden und verhindert – auch bei uns. Es erscheint zu brisant zu sein. Die Redaktionen von Fachzeitschriften und Veranstalter von alternativen Baufachseminaren werden unter Druck gesetzt. Hier erinnere ich an Worte unseres Bundespräsidenten Rau, der mahnt, Andersdenkende nicht als Nörgler anzusehen. Als Sozialdemokrat sollten Sie Ihre Positionen eigentlich
kennen.
Die Mär von der Klimakatastrophe Zwischenzeitlich wurde nun auch in dem von offizieller Seite veröffentlichten Buch von Berner, U. und Streif H.: Klimafakten – Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft”. Hrsg. von: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover; Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben Hannover; Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung Hannover in der E. Schweizerbart´schen Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2000 festgestellt, daß es keine “Klimakatastrophe” gibt. Immerhin heißt es dort: “Hervorzuheben ist, daß nicht das oft zitierte Kohlendioxid bestimmender Faktor des Klimageschehens ist. Vielmehr treibt die Sonne wie ein Motor die klimawirksamen Prozesse in der Atmosphäre, den Ozeanen und in der Biosphäre an” und weiter: ”Zahlreiche Belege aus der Natur sprechen für eine wahre Achterbahnfahrt des Klimas durch die Erdgeschichte. Wir bewegen uns auf eine neue Eiszeit zu und zwar unabhängig davon, ob die Menschheit heute die Konzentration des Kohlendioxids in der Atmosphäre durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle erhöht oder durch Einsparungen beim Energieverbrauch mindert”. Insofern gehört das ”Klimaschutzprogramm” der
Bundesregierung
in das Reich der Fabeln.
Quintessenz der “Energiespar-Kampagne EnEV”:
Hubert Markl, Präsident der Max Planck Gesellschaft und ehemals auch Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, stellt hierfür Thesen auf: 1. Wissenschaft ist eine Tätigkeit, die nachprüfbare Erkenntnisse über die Wirklichkeit hervorbringt.
Dieses Durcheinander beim Bauen kann nur durch eine umfassende und rückhaltlose Aufklärung der technisch/wissenschaftlichen Zusammenhänge überwunden werden. Das Internet kann hier helfen und ist eine dankbare Waffe. Bäume wachsen nicht in den Himmel. Wann endlich kann sich das Bauen auf bewährte Grundlagen, auf schon lange herauskristallisiertes Erfahrungswissen stützen? Wann endlich wird die bautechnische Vergeßlichkeit überwunden? Prof. Dr.-Ing. habil. Claus Meier
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